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11.04.2021 | 04:02 | Milchmarkt 2021 

Milchanlieferungen wahrscheinlich weiterhin gedämpft

Bonn - Im Zuge des Kälteeinbruchs nach den Ostertagen dürften die Milchanlieferungen an die Molkereien in Deutschland gedämpft bleiben. Davon geht zumindest die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) aus.

Milchmarkt 2021
Rohstoffbedarf der Molkereien dürfte bald zunehmen - Butternotierungen unverändert auf hohem Niveau - Ebenfalls stabile Preisentwicklung bei Hartkäse - Gouda als Brotware etwas teurer - Milchpulvermarkt von Ruhe geprägt - Notierung für Süßmolkenpulver erreicht neues Mehrjahreshoch - Preisindex an der Global Dairy Trade legt geringfügig zu. (c) proplanta
Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse in Kempten wies am Mittwoch (7.4.) darauf hin, dass das Milchaufkommen auch durch die hohen Futtermittelkosten gebremst werde.

Wenn frühlingshaftes Wetter einsetze, werde sich der Rohstoffbedarf der Molkereien wahrscheinlich erhöhen. Derweil hat sich der Absatz von 250 g-Butter an den Lebensmitteleinzelhandel nach den Feiertagen leicht erholt und ein saisonal durchschnittliches Niveau erreicht. Belebt hat sich auch die Nachfrage der Industrie nach loser Markenbutter.

Die Notierungen für lose und geformte Ware wurden auf ihrem hohen Niveau belassen. Auch die amtliche Preisfeststellung für Hartkäse an der Kemptener Börse sowie die Notierung für Gouda-Blockware in Hannover blieben im Vorwochenvergleich unverändert. Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch sowie Emmentaler und Viereckhartkäse wurden Analysten zufolge gut beziehungsweise sehr gut nachgefragt.

Für Gouda als Brotware realisierten die Hersteller am unteren Ende der Preisspanne sogar einen moderaten Aufschlag von 5 Cent auf 3,15 Euro/kg; der Höchstpreis blieb mit 3,35 Euro/kg stabil. Derweil war es am Milchpulvermarkt ruhig. Laut ZMB konzentrierten sich die Marktakteure dort weiterhin auf die Abwicklung bestehender Kontrakte. Die Preise für Magermilchpulver in Lebensmittel- und Futtermittelqualität sowie für Vollmilchpulver bewegten sich auf dem Niveau der Vorwoche.

Dagegen verteuerte sich erneut Süßmolkenpulver für die Lebensmittelhersteller, und zwar auf ein Mehrjahreshoch von 1,07 Euro/kg bis 1,15 Euro/kg; das waren am unteren Ende 3 Cent und am oberen Ende der Spanne 5 Cent mehr als in der Vorwoche. Begründet wurde die feste Entwicklung vor allem mit der regen Nachfrage asiatischer Länder.

Internationale Preise für Milchprodukte auf hohem Niveau stabil



Unterdessen stabilisierten sich die Preise für Milcherzeugnisse am internationalen Markt auf einem hohen Niveau. Bei der Auktion auf der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag legte der gewichtete Index aller umgesetzten Lieferkontrakte gegenüber der vorherigen Versteigerung um 0,3 % zu. Mitte März hatte die Börse noch ein Minus von 3,8 % verzeichnet - ausgehend vom höchsten Niveau seit März 2014.

Das Handelsvolumen fiel diesmal mit rund 25.100 t deutlich höher aus als in mehreren Vorjahren. Erneut kräftig aufwärts ging es mit Buttermilchpulver; hier verzeichnete die GDT eine Verteuerung um 17,6 % auf ein Mehrjahreshoch von 3.710 $/t (3.140 Euro). Moderatere Aufschläge wurden derweil für Cheddar und Butter ausgewiesen, nämlich von 2,2 % auf 4.393 $/t (3.719 Euro) beziehungsweise von 2,0 % auf 5.776 $/t (4.890 Euro).

Unterdessen präsentierten sich wasserfreies Milchfett mit einem Plus von 0,8 % auf 6.209 $ (5.256 Euro) und Magermilchpulver mit einem Aufschlag von 0,6 % auf 3.367 $/t (2.851 Euro) gut behauptet. Dagegen bewegte sich der Durchschnittspreis für Vollmilchpulver auf dem Niveau von 4.085 $/t (3.458 Euro) seitwärts. Auf dieses Milcherzeugnis entfielen 70 % der insgesamt gehandelten Menge. Indes registrierte die GDT für Laktose ein kräftiges Minus, und zwar von 6,5 % auf 1.307 $/t (1.107 Euro). Das gehandelte Volumen war hier allerdings sehr klein.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8466 Euro
Großhandelspreise für Milchprodukte in DeutschlandBild vergrößern
Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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