Aufkommen in Deutschland gut 3 Prozent über Vorjahresniveau - Rohstoffversorgung gut ausreichend. (c) proplanta
Nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist derzeit viel Rohstoff vorhanden, was einen Anstieg der Preise für Milchprodukte schwierig mache. Eine Ausnahme war in der vergangenen Woche der Käse. Hier ermöglichte eine zunehmende Nachfrage etwas höhere Abgabepreise der Hersteller bei Neuabschlüssen. Die Notierung für Gouda und Edamer als Blockware wurde am Mittwoch (8.3.) in Hannover um 5 Cent auf 3,20 Euro/kg bis 3,50 Euro/kg angehoben.
Bei der Brotware ging es im Spannenmittel ebenfalls um 5 Cent auf 3,70 Euro/kg bis 4,10 Euro/kg nach oben. Das waren die ersten Zuwächse seit Juni 2022. Zudem wurde bei Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch in Kempten der untere Spannenwert um 15 Cent auf 7,75 Euro/kg angehoben. Bei den Verkäufen von Blockbutter mussten die Hersteller jedoch Preiszugeständnisse machen. Die amtliche Notierung in Kempten wurde deshalb im Spannenmittel um 21,5 Cent auf 4,60 Euro/kg bis 4,70 Euro/kg gesenkt. Die Kunden in der Industrie seien nach den jüngsten Preisanhebungen vorsichtiger mit ihren Bestellungen geworden, berichtete die Kemptener Börse. Die Päckchenbutter blieb dagegen aufgrund der Kontraktbindung stabil; es wird Richtung Ostern mit höheren Vermarktungsmengen gerechnet.
Abschläge für Futtermittelware am Pulvermarkt
Nachfrage für Magermilchpulver war Anfang März laut ZMB durchaus vorhanden; der Bedarf für das zweite Quartal scheint noch nicht überall gedeckt zu sein. Bei konkreten Bestellungen für das zweite Halbjahr seien die Kunden jedoch zurückhaltender gewesen. Unsicherheiten bestünden bezüglich der zukünftigen Milchanlieferungen. Zudem gebe es unterschiedliche Auffassungen über die angemessene Höhe der Preise, berichtete die ZMB. Nach Erhebungen der Kemptener Börse wurde das Pulver in Lebensmittelqualität vergangene Woche zu unveränderten Preisen gehandelt.
Bei der Futtermittelware waren hingegen Abschläge von durchschnittlich 6,5 Cent auf 2,32 Euro/kg bis 2,36 Euro/kg zu verzeichnen. Auch bei Molkenpulver tendierten die Futtermittelqualitäten schwächer. Die Verkaufspreise für das Kilogramm gingen laut Kempner Börse um 2 Cent auf 0,66 Euro bis 0,68 Euro zurück. Das stetig nachgefragte Molkenpulver für die Lebensmittelindustrie wurde im Mittel meist auf vorwöchigen Preisbasis verkauft. Allerdings entwickelte sich der Markt uneinheitlicher. Die Preisspanne wurde deshalb auf 0,82 Euro/kg bis 0,95 Euro/kg erweitert. Bei Vollmilchpulver blieben die Preise im Vorwochenvergleich stabil.
Preiseinbruch bei Cheddar an der GDT
Bei der jüngsten Auktion von Milcherzeugnissen an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) tendierte der Markt am Dienstag (7.3.) schwächer. Der zusammenfassende Preisindex der sieben gehandelten Standardprodukte gab gegenüber der Versteigerung zwei Wochen zuvor um 0,7 % nach. Die umgesetzte Menge lag mit 26.750 t um 12,9 % unter derjenigen von Ende Februar. Einen regelrechten Einbruch erlebte dabei Cheddarkäse. Der ausschließlich von Fonterra angebotene Käse ließ sich nur mit einem Abschlag von 10,2 % auf 4.509 $/t (4.235 Euro) verkaufen. Das war das niedrigste Niveau seit November 2021.
Bei Magermilchpulver ging es im Mittel aller gehandelten Kontrakte und Lieferzeiten gegenüber der vorherigen Auktion um 1,1 % auf 2.739 $/t (2.573 Euro) nach unten. Weniger Geld erlösten die GDT-Anbieter für dieses Produkt zuletzt im November 2020. Die Lieferkontrakte für Butter verzeichneten nur ein moderates Minus von 0,3 % auf 4.899 $/t (5.216 Euro). Der durchschnittliche Erlös für das umsatzstärkste Produkt Vollmilchpulver befestigte sich dagegen um 0,2 % auf 3.277 $/t (3.078 Euro). Gegenüber März 2022 lag der durchschnittliche GDT-Preis jedoch um fast 29 % niedriger, vor allem weil der Großkunde China einen geringeren Importbedarf hat.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9393 Euro