Laut der Zentralen Auswertung von
Buchhaltungsdaten bei der Forschungsanstalt Agroscope lag das landwirtschaftliche Einkommen bei durchschnittlich 79.700 sfr (77.000 Euro); das waren 1,3% weniger als 2021. Als Hauptgründe für diesen Rückgang nennt Agroscope die starke Teuerung bei den Produktionsmitteln und die niedrigen Preise auf dem Schweinemarkt.
Gute Ernten eingebrachtAuf der Ertragsseite verlief
Agroscope zufolge die Entwicklung uneinheitlich, aber in der Summe überwogen die positiven Effekte. Vor allem bei Getreide, Ölsaaten und Zuckerrüben konnten bessere Ernten eingefahren werden als im verregneten und verhagelten Jahr 2021, was zusammen mit höheren Produzentenpreisen zu einem Anstieg der Einnahmen führte. Weil das Angebot auf dem Weltmilchmarkt knapp war und Rekordpreise erzielt wurden, nahm der ausbezahlte Milchproduzentenpreis zu. Dies brachte den Schweizer Milchbauern trotz einer insgesamt niedrigeren Produktionsmenge höhere Einnahmen.
Überangebot am SchweinemarktZudem konnten auch auf den Märkten für Geflügel- und Rindfleisch aufgrund eines knappen Angebots höhere Preise erzielt werden. Auf dem Schweinemarkt erhöhte sich das Überangebot im Berichtsjahr dagegen weiter, was sich in einem erneuten, starken Einbruch der Produzentenpreise und somit in einen Rückgang der Einnahmen niederschlug.
Produktionsmittel deutlich teuerAuf der Kostenseite wirkte sich 2022 in der Schweiz die steigende
Inflation auch im Landwirtschaftssektor aus, verbunden mit einer beträchtlichen Teuerung der Betriebsmittel. Der Krieg in der Ukraine und seine Folgen führten unter anderem zu einem starken Preisanstieg bei den Energieträgern und Mineraldüngern. Zudem nahm der Personalaufwand zu, bedingt durch die höhere Anzahl an landwirtschaftlichen Angestellten. Die Zahl familieneigener Arbeitskräfte lag 2022 bei durchschnittlich 1,34 pro Betrieb; im Vergleich zu 2021 war das ein Rückgang um 0,5%.
Gesamteinkommen auch gesunkenBerechnet wurde von Agroscope auch das durchschnittliche jährliche Gesamteinkommen eines landwirtschaftlichen Haushalts. Es setzt sich aus dem landwirtschaftlichen und dem außerlandwirtschaftlichen Einkommen zusammen und wird nur für Einzelunternehmen ohne Betriebsgemeinschaften erhoben. Das
außerlandwirtschaftliche Einkommen stieg 2022 im Mittel um 1,8% auf 35.100 sfr (34.000 Euro) pro landwirtschaftlichen Haushalt, was den Rückgang des Agrareinkommens etwas abfederte. Dennoch nahm auch das Gesamteinkommen eines landwirtschaftlichen Haushaltes in der Schweiz gegenüber 2021 ab, und zwar im Schnitt um 0,7% auf 110.500 sfr (106.800 Euro).