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29.06.2013 | 14:32 | Öko-Flächen 

Bioflächen-Zunahme in Mecklenburg-Vorpommern leicht über Bundesdurchschnitt

Schwerin - Die Bestrebungen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns, den Ökolandbau durch attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen weiter zu befördern, haben sich gelohnt.

Ökologischer Landbau
(c) proplanta
Der Flächenzuwachs im Ökolandbau betrug zum Vorjahr 2.540 ha. Dies macht bei nun 125.000 ha Gesamtfläche einen Zuwachs von 2 % aus und liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt (+ 1,8%). Dies geht aus den aktuellen Zahlen des zuständigen Bundesministeriums hervor.

Hinzu kommt, dass zum 15. Mai dieses Jahres von 25 Landwirtschaftsbetrieben für ca. 2.000 ha von den 2.540 ha erstmals Anträge auf Förderung der ökologischen Wirtschaftsweise gestellt wurden. Diese Entwicklung wird vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz als Ergebnis der guten Politik hier im Lande bewertet, da der ökologische Landbau in der Landesregierung einen hohen Stellenwert genießt. Das Landwirtschaftsministerium unterstützt im Ökolandbau den Aufbau gesamter Produktionsketten.

Insgesamt 1.081 Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft sind in M-V entsprechend der EG-Öko-Verordnung zertifiziert. Zusätzlich haben sich 22 Unternehmen einer Bio-Zertifizierung unterzogen. Die 811 landwirtschaftlichen Unternehmen bewirtschafteten mit Stand 31.12.2012 ca. 125.000 Hektar bzw. 9,3 % der Landwirtschaftlichen Nutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern (Bund 6,2 %).

In den vergangenen 15 Jahren wuchsen ökologisch bewirtschaftete Flächen in Mecklenburg-Vorpommern um ca. 40.000 ha. Außerdem betrug der Anteil der Bio-Betriebe an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im vergangenen Jahr 17,2 Prozent (Bund 7,7%).

Doch der Wettbewerb im ökologischen Landbau wird härter: Ökologische Erzeugnisse bedingen aufgrund der höheren Anforderungen dieser Wirtschaftsweise im Vergleich zum konventionellen Landbau höhere Marktpreise. Diese zahlen zwar die Verbraucher, doch der Ökolandwirt hat gerade beim Rindfleisch im vergangenen Jahr davon kaum etwas abbekommen. Auch beim Schweinefleisch gibt es aktuell aufgrund umfassender Importe aus Holland und Dänemark einen massiven Preisabfall um ca. 50 Cent/kg Schlachtgewicht.

Daher muss deutlich werden, dass die ökologische Erzeugung für viele Ökobetriebe im Land wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist, wenn der Lebensmitteleinzelhandel seine Preispolitik wie bisher fortsetzt. Schließlich steigen für die Landwirte zusätzlich auch noch die Produktionskosten, z.B. für die Futtermittel oder Kraftstoffe. (PD)
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