Wie das Deutsche
Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, führten das Warenangebot und die Preise dazu, dass der Weizen in Deutschland mittlerweile mit einem Anteil von über 50 % das wichtigste Getreide für die
Bioethanolproduktion ist und damit die Rübenstoffe auf Platz 2 verdrängt hat.
Aktuell weist Mais einen Anteil von etwa 10 % der Getreiderohstoffe aus. Vor fünf Jahren waren es noch 25 %. In absoluten Zahlen veränderte sich der Einsatz von Mais nicht gravierend, 2013 waren es 279.000 t, in 2017 236.000 t. Wie der Mais hat auch der Roggen deutlich an Anteilen verloren, dagegen ist die Bedeutung von Triticale gestiegen.
Nach Angaben der Bundesmonopolverwaltung wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2,145 Mio. t. Getreide zur Bioethanolgewinnung eingesetzt, fast doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren.
Nach Jahren der positiven Wachstumszahlen sank die Produktion von Bioethanol im vergangenen Jahr in Deutschland erstmals wieder. Wie das
DMK unter Berufung auf Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Bioethanolwirtschaft berichtet, wurden 2017 673.000 t Bioethanol produziert. Dabei wurden zu 78 % Getreide, zu 21 % Industrierüben und zu 4 % sonstige Stoffe eingesetzt. Die Produktion ging 2017 um knapp 9 % zurück. Der Verbrauch sank um etwa 2 % auf 1,15 Mio. t.
Für die Zukunft deuten sich allerdings wieder positivere Zahlen an. Das geht nicht zuletzt auf die gestiegene Treibhausgas-Minderungsquote zurück. Die Kraftstoffunternehmen sind seit 2015 gesetzlich verpflichtet, den CO2-Ausstoß von Kraftstoffen zu verringern. 2015 und 2016 lag der verpflichtende Wert bei 3,5 %, seit 2017 müssen 4 % weniger
CO2 eingehalten werden. Bis 2020 soll der Wert auf 6 % steigen.
Ethanol wird durch die Vergärung von in den Pflanzen gebildeten Zuckern gewonnen. Für einen Liter Ethanol sind nach Angaben der Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe e. v. (
FNR) rund 2,4 kg Körnermais, 2,5 kg Getreide oder 9,3 kg Zuckerrüben erforderlich.
