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01.06.2015 | 16:15 | Verschmutzungsrechte 

Europäische Unternehmen fordern globales Preissystem für CO2-Emissionen

Paris - Sechs europäische Öl- und Gaskonzerne haben gegen den Klimawandel ein globales Preissystem für CO2-Emissionen gefordert.

Verschmutzungsrechte
In Europa müssen Firmen bereits für CO2-Emissionen zahlen - das soll Investitionen in klimaschonende Technologien fördern. Sechs große Öl- und Gasunternehmen fordern nun, dieses Prinzip auf die ganze Welt auszudehnen. Allerdings sind nur europäische Konzerne an Bord. (c) proplanta

Wenn der Ausstoß von CO2 Geld koste, sei dies ein Anreiz für die Nutzung von Erdgas statt Kohle, mehr Energieeffizienz und Investitionen zur Vermeidung des Treibhausgases, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Brief. Er ist unterzeichnet von den Chefs von BP, Total, Shell, Statoil, BG Group und Eni. In der EU müssen Unternehmen bereits Verschmutzungsrechte erwerben, wenn sie einen CO2-Ausstoß verursachen.

Mit Blick auf die Verhandlungen über einen neuen Welt-Klimavertrag versicherten die Konzerne ihre Bereitschaft, ihren Teil zur Verringerung der CO2-Emissionen beizutragen. Dafür sei aber ein klarer, verlässlicher und ehrgeiziger politischer Rahmen nötig. «Wir brauchen auf diesem Planeten einen Preis für CO2», sagte Total-Chef Patrick Pouyanné in Paris.

Die Unternehmen plädieren in dem Schreiben an die UN-Klimachefin Christiana Figueres und den französischen Außenminister Laurent Fabius dafür, zunächst überall nationale oder regionale CO2-Preissysteme einzuführen. Ein internationales Rahmenwerk solle diese Systeme letztlich verbinden. Pouyanné erläuterte, dass dabei regionale Unterschiede - auch des Preises - denkbar seien.

In Brüssel wird derzeit über eine grundlegende Reform des europäischen Emissionshandels diskutiert. Die Preise für Verschmutzungsrechte sind eingebrochen; der Anreiz für klimaschonende Investitionen ist damit gering. Zugleich kommt aus der Industrie immer wieder die Warnung, ein allzu ehrgeiziges Voranschreiten der Europäer könne zu einem Wettbewerbsnachteil führen.

Nach Ansicht Pouyannés zeugt die Initiative auch von einem Mentalitätswandel der Öl- und Gasbranche: Vor fünf Jahren hätten die Unternehmen sich noch gegen CO2-Preise gewehrt. Gerade Gasproduzenten könnten allerdings auch von einem solchen System profitieren, da die Stromproduktion aus Gas im Vergleich zur Kohle damit günstiger würde. (dpa)

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