Diese Zikaden wurden in Weingärten um Bad Radkersburg (Steiermark) entdeckt und sind wahrscheinlich aus südosteuropäischen Ländern (Slowenien, Serbien) zugeflogen. Die Amerikanische Rebzikade ist der Überträger (Vektor) von Grapevine flavescence dorée, der bedeutendsten Phytoplasmose der Weinrebe in Europa. Diese verursacht hohe Ernteausfälle, verkürzt die Lebenszeit des Weinstocks und führt schnell zum Absterben der infizierten Pflanze.
Seit dem Erstauftreten der Amerikanischen Rebzikade führt das Institut für Pflanzengesundheit der AGES jährlich Monitorings durch. Diese haben gezeigt, dass sich die Tiere mit ca. 10 km pro Jahr weiter ins Landesinnere ausbreiten. Während in den vergangenen Jahren in der Steiermark dieser gefürchtete Weinschädling mit geeigneten Pflanzenschutzmaßnahmen aufgrund einer Landesverordnung erfolgreich bekämpft werden konnte, haben sich die Zikaden in den großen Weinbaugebieten Ungarns offensichtlich ungehemmt ausbreiten können. Von dort kommend haben die ersten Amerikanischen Rebzikaden im Burgenland bereits die Uhudlergebiete um Heiligenbrunn/Bezirk Güssing und den Eisenberg/Bezirk Oberwart erreicht.
Von Osten kommend ist eine Ausbreitung des Schädlings für den österreichischen Weinbau gefährlich, da sowohl im Burgenland als auch in Niederösterreich große, schwer zu kontrollierende, zusammenhängende Weinbaugebiete bestehen. Diese stellen optimale Lebensbedingungen für die Zikade dar.
Da Amerikanische Rebzikaden Pflanzensaft saugen, können sie mit systemischen Pflanzenschutzmitteln relativ einfach bekämpft werden. Gefährlich für den Weinbau werden sie dann, wenn sie an mit Flavescence dorée-Erregern infizierten Weinstöcken saugen, die Erreger aufnehmen und diese dann von Weinpflanze zu Weinpflanze weitergeben. (ages)
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