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05.06.2017 | 16:12 | Weizenpreise 

Rabobank rechnet mit steigenden Weizenterminpreisen

Paris - An den internationalen Terminmärkten wird sich Weizen in den kommenden zwölf Monaten voraussichtlich spürbar verteuern, während die Sojabohnenpreise moderat anziehen dürften.

Weizen-Kurse Matif
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Weizenpreise an der Matif (c) proplanta
Davon gehen zumindest Marktexperten der Rabobank in einer aktuellen Analyse aus. Im Einzelnen rechnet das Finanzinstitut für das zweite Quartal 2018 - bezogen auf die Terminnotierungen in Chicago - mit einem mittleren Weizenpreis von 4,90 $/bu (161 Euro/t); das würde gegenüber dem geschätzten Wert für das noch laufende zweite Quartal 2017 ein Plus von fast 13 % bedeuten.

Auch die Kurse der Weizenfutures an der Pariser Matif sollen steigen. So prognostizieren die Londoner Fachleute hier ein Plus von mehr als 12 % auf 185 Euro/t. Unterdessen liegt der maßgebliche Futureskurs in Chicago nur geringfügig über dem Niveau der Vorhersage.

So wies die Warenterminbörse in der US-Metropole am Mittwoch (31.5.) gegen 2.35 Uhr Ortszeit für den Weizenkontrakt mit Fälligkeit im Mai 2018 einen Kurs von 4,97 $/bu (163 Euro/t) aus. Derweil hatte der Matif-Future derselben Fälligkeit mit einem Preis von 178,25 Euro/t noch etwas „Luft nach oben“; um den vorhergesagten Durchschnittskurs zu erreichen, wäre hier ein Plus von fast 4 % erforderlich.

Mit Blick auf Sojabohnen gehen die niederländischen Experten für das zweite Quartal 2018 von einem mittleren Preisniveau von 9,70 Cent/bu (319 Euro/t) aus, was 2 % mehr wären als der Schätzwert für die aktuelle Periode. Indes sind die Börsenakteure hier etwas pessimistischer als die Rabobank. Der Bohnenkontrakt mit Fälligkeit im Mai 2018 wurde in New York am Mittwochmorgen für 9,39 Cent/bu (308 Euro/t) gehandelt.

Wie die Bank mit Blick auf den Weizenmarkt weiter ausführt, soll sich der Weizenpreis an der Chicagoer Terminbörse - ausgehend vom Niveau im aktuellen Quartal - im Durchschnitt der Monate Juli bis September um mehr als 2 % auf 4,45 $/bu (146 Euro/t) erhöhen. Für das vierte Quartal 2017 wird eine Steigerung um fast 6 % auf 4,60 $/bu (151 Euro/t) erwartet, und für die ersten drei Monate des kommenden Jahres ein Aufschlag von über 9 % auf 4,75 $/bu (156 Euro/t).

In den USA habe ein Schneesturm Anfang Mai zwar nur geringe Schäden in den Weizenkulturen verursacht, aber die Temperaturen seien dort weiterhin niedrig, so die Experten. Wenn sonniges Wetter ausbleibe, könnte der Proteingehalt der Ernte leiden.

Die ersten Ernteergebnisse in Texas deuteten bereits auf Proteingehalte von weniger als 10 % hin. Außerdem hätten die Erträge das Vorjahresniveau um 10 % bis 35 % verfehlt. Die Wetterprognosen für den Sommerbeginn lassen der Rabobank zufolge zumindest weiterhin Regen und Kälte erwarten. Allerdings werde das Ährenschieben durch die gute Bodenfeuchtigkeit nach den Regenfällen im April und im Mai gut unterstützt. Trotzdem vergrößerte sich der Preisaufschlag für die Futures auf proteinreichen Sommerweizen an der Terminbörse in Minneapolis gegenüber den in Chicago gehandelten Winterweizenkontrakten seit Anfang Mai um 31 % auf 1,10 $/bu (36 Euro/t).


Aktuelle Weizenkurse an der MATIF
AgE
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