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16.08.2023 | 14:01 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Raps braucht ein feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett

Karlsruhe - Beim Winterweizen scheinen die Erträge durchschnittlich auszufallen, während die Wintergerstenerträge je nach Aussaattermin stark schwanken.

Feinkrümeliges Saatbett
(c) proplanta
„Trotz der wechselhaften Wetterbedingungen konnte die Raps- und Getreideernte in der laufenden Woche auf der Baar größtenteils abgeschlossen werden,“ so die Pflanzenschutzverantwortliche Beraterin K. Simon im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis im Vorfeld ihrer Berichterstattung aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis.

Der Raps braucht für den Aufgang und die Herbstentwicklung ein feinkrümeliges und abgesetztes Saatbett. Verdichtungen oder Kluten verhindern eine gute Wurzelbildung. Nur in einer gut durchlüfteten Krume entwickelt sich der Raps zügig. Dazu kommt noch die Nährstoffmobilisierung durch die Bodenbearbeitung, sie hilft den hohen Nährstoffbedarf zu decken. Da das kleinkörnige Saatgut ausreichen Bodenkontakt benötigt, sollte auf dem Feld verbliebenes Stroh gut verrotten und muss daher verteilt und ohne Mattenbildung eingearbeitet werden.

Eine Rückverfestigung des Saatbettes (walzen nach der Saat) sorgt v.a. bei grober Oberfläche für einen besseren Anschluss an das Bodenwasser und hilft die Schneckenentwicklung zu kontrollieren. Der optimale Saattermin auf der Baar liegt zwischen dem 20. und 25. August mit 40 bis 45 Körner/m². Die inzwischen längere Herbstvegetation mit entsprechendem Wuchs vor Winter schiebt den Termin eher nach hinten.

Praxistipps: Vermeiden Sie auf jeden Fall Frühsaaten! Sie werden von Schädlingen wie z.B. dem Rapserdfloh stärker befallen als die später gesäten. Bei ungünstigen Anbaubedingungen oder Spätsaat, sollte die Saatstärke auf 50 bis 55 Körner/m² erhöht werden.

Schädlingsreduktion auf abgeernteten Rapsflächen: Nach dem Auflaufen der Ausfallsamen, sind flache intensive Bodenbearbeitungsgänge eine gute Möglichkeit, die kleinen Stadien des Rapserdflohs, der kleinen Kohlfliege und der Schnecken zu dezimieren.

Junge Rapspflanzen sind bei den Schnecken sehr begehrt und vom Keimling bis zum 4-Blattstadium besonders gefährdet. Deshalb nach der Saat an mehreren Stellen Schneckenfolien, Brettern oder Jutesäcken auslegen und kontrollieren. Die Schadensschwelle für eine Bekämpfung mit Schneckenkorn ist bei einer Schnecke pro Kontrollstelle erreicht. Mittel dazu sind auf der S. 22 im Heft "Integrierter Pflanzenschutz 2023 - Ackerbau und Grünland" zu finden.

Vorgaben zum IPS in Schutzgebieten (IPS+): Die Anzahl an Schnecken ist an mindestens zwei Stellen pro Bewirtschaftungseinheit zu dokumentieren!

Der Rapserdflohbefall schwankt auf der Baar von Jahr zu Jahr. Typisch ist der Sieblochfraß an den Keim- aber auch an den ersten Laubblättern und sollte nicht mit Schneckenfraß verwechselt werden. Maßnahmen gegen den Käfer sollten sich an folgenden Bekämpfungsrichtwerten orientieren:

10% zerstörte Blattfläche vom Auflaufen bis zum 3-Blattstadium

Vorgaben zum IPS in Schutzgebieten (IPS+): Der Befall ist zu dokumentieren!

(Informationen des Schwarzwald-Baar-Kreis vom 15.08.2023)
LTZ Augustenberg
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