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22.07.2016 | 11:40 | Ratgeber 

Rapsaussaat 2016: Das gilt es zu beachten

Dresden - Erfolgreicher Rapsanbau beginnt schon vor der Aussaat. Für eine ausreichende Strohrotte ist die zur Verfügung stehende Zeitspanne zwischen Getreideernte und Rapsaussaat entscheidend.

Rapsaussaat 2016
(c) proplanta
Daher sollte beim Drusch der Getreidevorfrucht auf kurze Stoppeln mit einer idealen Häcksellänge von 2-5 cm sowie auf eine gleichmäßige Spreu- und Strohverteilung geachtet werden. Alternativ kann dies auch beim Hochschnitt von Getreide mit anschließendem Mulchereinsatz erreicht werden. Strohhaufen sollten unbedingt vermieden werden.

Eine flache Stoppelbearbeitung nach der Getreideernte lockert den Boden und mischt Ernterückstände ein. Auf eine sofortige Rückverfestigung des Bodens ist zu achten. Dies begünstigt das Auflaufen von Unkräutern, -gräsern und Ausfallgetreide. Außerdem wird die unproduktive Wasserverdunstung gestoppt und das Austrocknen der Böden vermindert. Gleichzeitig werden Hohlräume beseitigt, die als Unterschlupf für Schnecken dienen. Durch einen flachen Grubberstrich können die aufgelaufenen Pflanzen mechanisch bekämpft und eventuell chemische Pflanzenschutzmaßnahmen reduziert werden.

Zielführend ist die Aussaat von Raps in einen für Wasser, Wurzel und Sauerstoff nach unten offenes, abgesetztes und gut rückverfestigtes Saatbett. Der kleinkörnige Raps besitzt eine hohe Keimfähigkeit, jedoch eine geringe Triebkraft. Strohmatten durch ungleichmäßige Verteilung bedingen einen schlechten Feldaufgang. Ein zu feines Saatbett erhöht die Verschlämmungs- und Erosionsgefahr und kann zu einer verkrusteten Bodenoberfläche bei entsprechender Witterung führen, was ebenfalls den Feldaufgang verringert.

Auf erosionsgefährdeten Ackerflächen muss der Raps zur Vorsorge gegen Wassererosion in Mulchsaat bestellt werden. Kurz gehäckseltes Stroh ermöglicht zur Rapsmulchsaat eine flache Grundbodenbearbeitung. Auf gut vorbereiteten Flächen ist keine zusätzliche Saatbettbereitung erforderlich, denn Mulchsägeräte arbeiten auch bei gröberer Bodenstruktur störungsfrei.

Landwirte, die ihren Raps in Strip-Till oder Direktsaat (AUNaP, AL.2; Streifensaat / Direktsaat; Förderhöhe: 80 €/ha) bestellen, lockern den Boden nur streifenweise bzw. verzichten auf Bodenbearbeitung. Dadurch wird eine höhere Bodenbedeckung und Gefügestabilität erreicht, sodass Wassererosion wirksam vermindert wird.
Schmidt, Müller / LfULG Dresden
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