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13.10.2012 | 07:25 | Gemüseanbau 

Was sich die USA von der deutschen Landwirtschaft abschauen können

Hannover - Was macht die Landwirtschaft in Deutschland aus? Wo liegen die Unterschiede zu den viel dünner besiedelten USA?

Gemüse
(c) proplanta
Drei Wochen lang wollen die vier US-Amerikaner Raquel Landry, Robert Blair, Paul Schwennesen und Garrick Hall diesen Fragen auf den Grund gehen.

Bei ihrer Reise durch Deutschland besuchen sie fünf Landesbauernverbände und den Deutschen Bauernverband in Berlin und Brüssel, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Unterstützt wird diese Reise - wie auch der Gegenbesuch aus Deutschland - von der McCloy-Stiftung, die sich die Förderung der deutsch-amerikanischen Freundschaft auf ihre Fahnen geschrieben hat.

In Niedersachsen hat Landvolk-Hauptgeschäftsführer Jörn Dwehus den Amerikanern landwirtschaftliche Betriebe gezeigt. Vor der Abfahrt nach Dresden stoppte die Gruppe bei der Raiffeisenwarengenossenschaft (RWG) Osthannover in Dollbergen, wo Geschäftsführer Wolfgang Wrede sie durch Kartoffel- und Zwiebelläger führte.

Schließlich ist die Region um Uetze berühmt für ihre roten, gelben und vor allem silbernen Zwiebeln. Die 1.200 in der Genossenschaft organisierten Landwirte haben auf ihren durchschnittlich 120 Hektar großen Betrieben den Schwerpunkt oft auf den Gemüse- und Kartoffelanbau gelegt.

Roggen und Braugerste sowie Mais, Zuckerrüben und Raps ergänzen die Fruchtfolge in der Region. Die Genossenschaft hat sich mit einem vielseitigen Angebot auf ihre Mitglieder eingestellt. Ihre Tochtergesellschaften „Uetzer Zwiebel" und „Olewo" kümmern sich um die Vermarktung von Zwiebeln und Rote Beete sowie Saftmöhren.

Die Kartoffelvertriebsgesellschaft „Groka" lagert, wäscht, poliert und verpackt Kartoffeln für den Lebensmitteleinzelhandel. Mit der aktuellen Saison ist Wrede zufrieden.

„Mit den Frühkartoffeln sind wir pünktlich in Gang gekommen und konnten die Kartoffeln gleich gut vermarkten", sagt er. Dadurch konnte die RWG den Landwirten auch höhere Preise als im vergangenen Jahr auszahlen. Die niedrigen Preise aus 2011 macht Wrede auch für den rückläufigen Kartoffelanbau 2012 verantwortlich.

„ In Niedersachsen hat sich die Anbaufläche von 112.900 ha um 8,3 Prozent auf 103.500 ha verringert", zitierte er Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Aufgrund der trockenen Erntebedingungen sei die Qualität bei Kartoffeln und Zwiebeln hervorragend, sodass sich diese sehr gut vermarkten lassen.

„Es haben sich sehr gute Exportmöglichkeiten nach Ost- und Südeuropa ergeben, weil die Zwiebeln dort vertrocknet sind", erläuterte Wrede. Diese gute Position im Markt der niedersächsischen Landwirtschaft hat die Amerikaner sehr beeindruckt. (LPD)
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