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26.03.2023 | 12:23 | Tierhaltung 

Gewinneinbußen für Schaf- und Rinderhalter in Neuseeland

Wellington - Neuseelands Erzeugern von Schaf- und Rindfleisch drohen nach der Rekordsaison 2021/22 im laufenden Wirtschaftsjahr deutliche Gewinneinbußen.

Schafhaltung Neuseeland
(c) proplanta
Die Branchenorganisation Beef and Lamb (B+LNZ) geht in einer aktuellen Prognose davon aus, dass der Profit vor Steuern im Durchschnitt aller Höfe bei 146.300 NZ$ oder umgerechnet 85.250 Euro liegen wird. Das wären nicht nur 31 % weniger als in der Vorsaison, sondern auch weniger als im Fünfjahresmittel. Preisbereinigt wird sogar mit einem Minus von 35 % auf 56.300 Euro gerechnet.

Gründe für die sinkende Rentabilität sind niedrigere Viehpreise bei gleichzeitig steigenden Betriebskosten. Von diesem Gewinn sind von den Farmern neben Steuern auch persönliche Entnahmen, Schuldenrückzahlungen oder der Kauf von Investitionsgütern, wie Maschinen, zu bezahlen. „Der Inflationsdruck führt zu einem starken Anstieg der Farmkosten und erodiert die historisch gesehen immer noch guten Gewinne“, erklärte der Chefökonom von B+LNZ, Andrew Burtt.

Laut Schätzung der Organisation werden die Erlöse der fleischproduzieren Rind- und Schaffleischbetriebe 2022/23 gegenüber der Vorsaison um 6,4 % auf umgerechnete rund 395.000 Euro zurückgehen. während die Betriebsausgaben voraussichtlich um 4,1 % auf 309.700 Euro steigen. Einen besonders schlechten Start in die Saison hat laut B+LNZ der Markt für Lamm- und Hammelfleisch erwischt, da insbesondere der Großkunde China wegen Corona-Problemen weniger Ware bestellte; für die kommenden Monate werden aber wieder normale Liefermengen erwartet.

Bei Lammfleisch wird gegenüber 2022/21 mit einem vor allem preisbedingten Rückgang der Exporterlöse um 13,1 % auf 1,91 Mrd. Euro gerechnet, bei Hammelfleisch mit einem von 18,3 % auf 339 Mio. Euro und bei Rind- und Kalbfleisch mit einem von 6,5 % auf 2,61 Mrd. Euro. Noch unzureichend sind in der Gewinnkalkulation die Auswirkungen der jüngsten Unwetter erfasst. „Wetterereignisse wie die Zyklone Hale und Gabrielle und Überschwemmungen im Januar bedeuten, dass die Landwirte wichtige Infrastrukturen wieder aufbauen müssen.

Ein Teil dieser Ausgaben wird bei steigenden Zinsen über Kredite laufen“, erläuterte Burtt. Der Geschäftsführer von B+LNZ, Sam McIvor, forderte deshalb die Regierung auf, dem „Tsunami von Gesetzen und Vorschriften Einhalt zu gebieten“. Die kostentreibenden umweltpolitischen Maßnahmen seien zu bremsen.

Umrechnungskurs: 1 NZ$ = 0,5827 Euro
AgE
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