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16.07.2023 | 04:43 | Schlachtstatistik 

Immer weniger Schlachtschweine verfügbar

Wiesbaden - Im Wonnemonat Mai hat sich der Mangel an Schlachtschweinen in Deutschland nochmals verschärft.

Schweinefleischerzeugung
Von Januar bis Mai wurden in Deutschland insgesamt noch 18,01 Millionen Schweine zerlegt - Minus von fast 10 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. (c) proplanta
Aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge kamen bei den hiesigen Schlachtunternehmen knapp 3,47 Millionen Tiere an die Haken; das waren 13,8 % weniger als im Vorjahresmonat.

Der Abstand zur Schlachtmenge des Vorjahres hat damit weiter zugenommen. Von Januar bis Mai 2023 wurden hierzulande insgesamt 18,01 Millionen Schweine zerlegt; im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutete das ein Minus von 1,88 Millionen Tiere oder 9,5 %. Seit Jahrzehnten war das Aufkommen nicht mehr so klein. Entsprechend niedriger fiel auch die erzeugte Menge von Schweinefleisch aus; mit 1,72 Mio. t blieb diese um 183.000 t oder 9,6 % unter dem Niveau der ersten fünf Monate von 2022.

Wie bereits im gesamten Jahresverlauf zu beobachten, ist weiterhin das geringere Schweineangebot aus den heimischen Ställen verantwortlich für den starken Produktionsrückgang. Den Schlachtunternehmen wurden von Januar bis Mai fast 2,0 Millionen oder 10,2 % weniger „deutsche Schlachttiere“ angeliefert. Der Bezug von ausländischen Mastschweinen nahm dagegen um 17,7 % auf 620.000 Stück zu, was die Lücke bei den Inlandstieren aber bei Weitem nicht füllen konnte.

Bemerkenswert ist, dass in Nordrhein-Westfalen das Schlachtaufkommen gegenüber der Vorjahresperiode entgegen dem starken negativen Bundestrend um 3,8 % auf 6,74 Millionen Schweine wuchs. In Niedersachsen nahm dieses hingegen um rund 1 Million Stück beziehungsweise 15,8 % auf 5,52 Millionen ab.

Seit April weniger Rinder

Bei den Rindern hatten die Schlachtungen in Deutschland nach dem ersten Quartal 2023 im Vorjahresvergleich noch leicht im Plus gelegen. Im April und Mai drehten sie jedoch ebenfalls ins Minus. In den ersten fünf Monaten kamen bundesweit insgesamt 1,22 Millionen Rinder an die Haken der hiesigen Schlachtbetriebe; das waren 17.560 oder 1,4 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die deutsche Rindfleischerzeugung belief sich im Berichtszeitraum auf 405.530 t, womit sie nur um 0,4 % unter dem Vorjahresniveau blieb. Zur Verfügung standen den Fleischhersteller vor allem weniger weibliche Schlachtrinder; bei den Kühen wurde ein Minus von 1,7 % und bei den Färsen von 3,5 % verzeichnet. Die Kälberschlachtungen wiesen mit 4,0 % den relativ größten Rückgang aus. Nur die Schlachtungen von Bullen und Ochsen lagen mit 464.110 Tieren etwas über der vergleichbaren Vorjahresmenge, und zwar um 0,6 %.
AgE
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