«Die Gefahr wird unterschätzt, obwohl beim Menschen drei von vier neuen Krankheiten ihren Ursprung bei Tieren haben», sagte der Epidemie- Koordinator der Vereinten Nationen, David Nabarro, am Mittwoch in New York. «SARS, Vogelgrippe,
Schweinegrippe und immer wieder Ebola - das kommt genauso aus dem Tierreich wie Gelbfieber,
BSE und nicht zuletzt Aids», sagte der Arzt. Daher wollen die Vereinten Nationen auf einer Konferenz in Hanoi (Vietnam) in der nächsten Woche zusammen mit 80 Staaten einen Plan für den Umgang mit solchen Erkrankungen festlegen.
Nach Nabarros Worten ist die Welt mittlerweile «recht gut vorbereitet» auf große Epidemien. «Wir haben in den letzten fünf Jahren sehr viel gelernt. Es ist wirklich großartig, wie gut ganz verschiedene Regierungen da zusammengearbeitet haben.» So habe es Ende vergangenen Jahres die
Vogelgrippe in fünf oder sechs Ländern gegeben - zwei Jahre zuvor seien es noch 60 gewesen. «Wir haben einen immensen Aufwand getrieben, um dieses Virus zu kontrollieren. Die gute Nachricht: Es hat sich gelohnt, wirklich gelohnt. Die schlechte: Das ist noch nicht vorbei», betonte Nabarro.
Die Konferenz ist die sechste seit 2005. «Dass sich so viele Länder so oft zusammensetzen ist ein gutes Zeichen, dass das Problem erkannt und bekämpft wird», sagte der Brite. Bei der Schweinegrippe habe die Menschheit aber auch einfach Glück gehabt: «Diese Epidemie war nicht so tödlich, wie sie hätte sein können.» (dpa)