Bei der zentralen Streitfrage der Ferkelkastration gibt es eine Verständigung, wie der Vorsitzende des Bundestags-Agrarausschusses, Hans-Michael Goldmann (FDP), am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa sagte.
Demnach sollen Bauern sie ab Ende 2018 mit einer Art örtlicher Betäubung vornehmen, wenn sich alternative Methoden zur Kastration bis dahin nicht durchgesetzt haben. Goldmann sagte, er gehe nun davon aus, dass die Novelle in der kommenden Woche mit den Stimmen der Koalition im
Bundestag verabschiedet werde.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) hatte in ihrem Entwurf ein Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 2017 vorgesehen. In Deutschland werden jährlich 20 Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung kastriert. Diese traditionelle Methode soll vermeiden, dass das Fleisch von Jungebern einen strengen Geruch und Beigeschmack bekommt.
Das von Aigner ebenfalls geplante Verbot umstrittener Brandzeichen zur Kennzeichnung von Pferden soll nach Widerstand vor allem aus der Union, dem Bundeskabinett und dem wichtigen Pferdezuchtland Niedersachsen nicht kommen. Der althergebrachte Schenkelbrand soll demnach mit schmerzstillenden Maßnahmen erlaubt bleiben. (dpa)