«Wir haben wissenschaftliche Expertise, die uns warnt, dass wir vielleicht nächstes Jahr oder im Jahr danach einen Zusammenbruch dieser Bestände haben werden», sagte Damanaki am Dienstag in Brüssel. Dort trafen sich die europäischen Fischereiminister, um unter anderem über den Schutz der Makrele zu beraten. Die Europäische Union und Norwegen werfen Island und den Faröer Inseln vor, die Makrelenvorkommen zu überfischen.
Auch Landwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) erwartet von Island einen Kurswechsel: «Sie wollen Mitglied der Europäischen Union werden, und da ist das Gesamtziel der nachhaltigen Fischerei ein essenzieller Bestandteil.»
Um in Zukunft mehr Druck ausüben zu können, beschlossen die Minister eine Reihe von möglichen Strafmaßnahmen. So soll die
EU-Kommission in ähnlichen Fällen künftig zum Beispiel die Nutzung europäischer Häfen für Schiffe aus diesen Ländern einschränken können, ebenso den Import von Fisch.
Formell in Kraft treten kann der Beschluss aber erst im Oktober - möglicherweise zu spät für das nächste Treffen der EU mit Norwegen, Island und den Faröer Inseln am 22. Oktober.
Während die EU-Staaten in der Makrelen-Frage hinter Damanaki stehen, gab es heftigen Gegenwind für den Vorschlag der Kommissarin, die europäische Abwrackprämie für alte Schiffe abzuschaffen. Nach Ansicht der EU-Kommission und auch Deutschlands hat die Prämie bisher nicht wie beabsichtigt dazu geführt, dass Überkapazitäten abgebaut wurden. Große Fischereinationen wie Frankreich wollen den Zuschuss bewahren, um Geld für die Modernisierung ihrer Flotte zu haben. (dpa)