Das Regenwaldproblem beim Schutz des Weltklimas
Im Dezember soll nach langen Verhandlungen in Paris ein Weltklimavertrag mit verbindlichen Schutzmaßnahmen für über 190 Staaten abgeschlossen werden. Brasilien kommt aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel (
CDU) eine Schlüsselrolle zu - das Land hat seine Paris-Pläne noch nicht mitgeteilt, die Regierung verspricht unter anderem vage, die Regenwaldabholzung zurückzuführen.
Umweltschützer sorgt, dass in Brasilien derzeit Gesetzesinitiativen diskutiert werden, um Schutzzonen im Regenwald für den Agrar- und Rohstoffsektor sogar aufzuweichen - durch die
Wirtschaftskrise im fünftgrößten Land der Welt wächst der Druck, neue Ertragsquellen zu erschließen. Aber das Amazonasgebiet gilt wegen der Bindung von viel Kohlendioxid bei unverändert starker Abholzung als «Kippelement» für das Weltklima - und Indianerstämme fürchten ihre Verdrängung.
Seit 1988 ist laut
Greenpeace im Amazonasgebiet eine Fläche von 40,7 Millionen Hektar Regenwald vernichtet worden. Zum Vergleich: Der deutsche Wald hat rund zehn Millionen Hektar Fläche. Und der Trend in Brasilien ist negativ: Nach neuen Angaben des nationalen Umweltforschungsinstituts INPE ist die Regenwaldzerstörung in den vergangenen zwölf Monaten um 5121 Quadratkilometer gewachsen - das entspricht mehr als der fünffachen Fläche Berlins.