Der US-Konzern Pioneer Hi Bred, ein Tochterunternehmen des weltweit tätigen Chemieunternehmens DuPont, plant Freisetzungen von gentechnisch veränderten Maiskonstrukten an fünf Standorten in Brandenburg und Sachsen, unter anderem in dem EU-Vogelschutzgebiet Rhin-Havelluch. Im Frühjahr und Herbst rasten dort mehrere Zehntausend Kraniche, die sich hauptsächlich von Mais ernähren.
Bei den Sorten, die nun in Brandenburg angebaut werden sollen, handelt es sich um Mais, der resistent ist gegen den Maiswurzelbohrer und den Maiszünsler sowie gegen die Herbizide Glufosinat und Glyphosat. Die ökologischen Risiken so genannter gestapelter Gene sind höchst umstritten. In den USA feiern solche Konstruktionen bereits Erfolge, da die Nachfrage nach Mais für die Bioethanolproduktion enorm gestiegen ist. Auch in Deutschland ist ein regelrechter Boom von Biogasanlagen zu beobachten, die mit Mais betrieben werden.
"Grünlandumbruch läuft den Schutzzielen dieser einzigartigen Landschaft zuwider. Es ist unverantwortlich, in einem für Zugvögel bedeutenden Rastgebiet Versuchsfelder mit Gen-Mais einzurichten", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU beobachte mit Sorge, dass im Zuge der Biogasproduktion die damit einhergehende Konzentration des Maisanbaus auch in Deutschland die Nachfrage nach Gen-Mais befördern könne. "Die Aussaat von Genpflanzen in Schutzgebieten muss ein Tabu bleiben. Allen Versuchen in diese Richtung muss von Anfang an ein Riegel vorgeschoben werden", so Miller. (NABU)
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