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19.09.2011 | 05:42 | Kulturpflanzensorten 

Höfken startet neues Internetportal für alte Kulturpflanzen

Mainz - Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hat am Samstag ein neues Internetportal für alte Kulturpflanzen gestartet.

Biodiversität
(c) proplanta
Hunsrücker Blaue, Freinsheimer Rubinweichsel oder Diemitzer Amarelle - wer kennt solche alten Sorten noch und weiß, wie man sie anbaut? „Mit einem neuen Internetportal für alte Kulturpflanzen leistet die Landesregierung einen Beitrag zur Sicherung der Sortenvielfalt und damit zur Biodiversität", sagte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Samstag bei der offiziellen Freischaltung der Seite anlässlich des diesjährigen Bauernmarktes am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach. Höfken: „Auf dieser Homepage wollen wir das zerstreute Wissen über alte Getreidesorten, Hülsenfrüchte, Obst- und Gemüsesorten aber auch Kräuter, Futterpflanzen und Reben bündeln und nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten strukturieren."

„Die Vielfalt des Lebens umfasst nicht nur wildlebende Pflanzen und Tiere, sondern auch unsere alten Kulturpflanzen. Viele sind in den vergangenen Jahrzehnten aus unterschiedlichen Gründen fast gänzlich aus Garten und Landschaft verschwunden und gelten mittlerweile bereits als verschollen oder ausgestorben. Dem wollen wir gemeinsam entgegen wirken", sagte Ministerin Höfken.

Ab sofort können Anbauer, Vermehrer sowie Züchter auf der Homepage ihre alten Pflanzensorten eintragen lassen und sich über züchterische Fragen, Anbaueignung, Pflegehinweise und die Verwendung austauschen. Ziel ist es, zunächst möglichst breit zu sammeln und besonders erhaltenswerte Pflanzensorten für ein bundesweites Kataster zu identifizieren. Gepflegt wird das das neue Online-Angebot vom DLR in Bad Kreuznach, das die Seite zusammen mit der technischen Zentralstelle am DLR in Oppenheim auch erstellt hat.

Alte Kulturpflanzensorten haben sich optimal an lokale Standortbedingungen angepasst und bieten ein enormes Genreservoir für zukünftige Züchtungen. Darüber hinaus erlauben diese Pflanzen interessante Einblicke in die Kulturgeschichte und Lebensbedingungen einer Region. „Wir wollen diesen Schatz erhalten, denn die Natur bietet hier gratis, was wir im Labor nicht oder nur mit hohem Aufwand künstlich erzeugen oder regenerieren können", so Ministerin Höfken, die die so genannten „Grüne Gentechnik" im Lebensmittelbereich ablehnt.

Das neue Online-Portal ist zu finden auf der Homepage des DLR: www.dlr.rlp.de, dort die Rubriken „Pflanze und Tier" und „Biodiversität" anklicken. (PD)
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