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Die elf nachgewiesenen Rudel leben vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Dies sagte Katharina Weinberg, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wolf im Naturschutzbund Deutschland, im thüringischen Altenburg.
Eine Absage erteilte Weinberg Diskussionen, Wölfe zur Jagd freizugeben. «Die Wolfspopulation ist noch lange nicht so groß, dass das in Frage käme.» In Altenburg trafen sich am Samstag rund 60 Wolfsexperten aus mehreren Bundesländern.
«Ostdeutschland ist wegen seiner Nähe zu Polen bisher das Haupteinwanderungsland für Wölfe, das kann sich aber ändern», sagte Weinberg. In Westpolen ist der Wolfsbestand in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen.
Die Fachleute rechnen damit, dass die unter Naturschutz stehenden Raubtiere in naher Zukunft auch aus Richtung Frankreich und dem Alpenraum nach Deutschland einwandern. Als «Wolfserwartungsland» gelten vor allem Regionen mit viel Wald und Wild, vor allem Rehwild. «Der Wolf braucht Nahrung und die findet er in ganz Deutschland, vielleicht nicht gerade im Ruhrgebiet», sagte Weinberg.
Nach Einschätzung des Naturschutzbundes ist Deutschland jedoch nur zum Teil auf die Wiederkehr der Wölfe eingestellt. Dies hänge vor allem mit fehlender Kenntnis über die einst als Räuber verteufelten Tiere und ihre Lebensweise zusammen, sagte Weinberg. «Akzeptanz schafft man nur durch Aufklärung.»
Thüringen stellt sich nach ihren Angaben mit einem Aktionsplan, an dem die Naturschützer und Umweltbehörden gemeinsam arbeiten, auf die erwartete Rückkehr des Wolfes ein. In Thüringen wurde letztmalig 2003 ein Wolf gesichtet. (dpa)