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24.11.2011 | 10:17 | Wetterrückblick Herbst 2011 

Schweiz: Herbsttrockenheit - selten, aber nicht einzigartig

Zürich - Seit Wochen steht Mitteleuropa hauptsächlich unter Hochdruckeinfluss.

Herbstwetter
(c) proplanta
Typischer Weise liegt dabei das Hochdruckgebiet in Form eines Omegas über dem Kontinent. Atlantische Störungen, welche den ersehnten Niederschlag bringen sollten, werden dadurch weit nach Norden abgelenkt.


Anhaltende Trockenheit im Herbst

Am 19. Oktober 2011 fiel letztmals über einem grossen Teil der Schweiz Niederschlag. Der fehlende Niederschlag hat mittlerweile zu einer ausgeprägten Herbsttrockenheit geführt. Seit rund einem Monat (31 Tage) sind in weiten Teilen der Schweiz, insbesondere vom Wallis über die Zentralschweiz bis zum Bodensee, nur unbedeutende Niederschlagsmengen gefallen.

Extrem wenig Herbst-Niederschlag (bis 10 mm) über 31 Tage hinweg ist zwar selten, aber nicht einzigartig. In den letzten rund 3 Jahrzehnten ist dies in Zürich in sieben, in Basel in acht Jahren aufgetreten. In Davos war es in 10 Jahren, in Sion gar in 17 Jahren der Fall.


Kaum Schnee als Folge der Trockenheit

Der über Wochen ausbleibende Niederschlag steht selbstverständlich in direktem Zusammenhang mit der spärlichen oder fehlenden Schneedecke in den Bergen. Allerdings ist zu beachten, dass sich zu dieser Jahreszeit die Schneedecke erst im Aufbaubeginn befindet. Auf der Höhe von Arosa (1.840 m ü.M.) sind um den 20. November im langjährigen Durchschnitt rund 25 cm Schnee zu erwarten. Die mittlere Schwankung bewegt sich dabei von einigen Zentimetern bis zu knapp einem halben Meter.

In Elm auf 958 m ü.M. ist um den 20. November im langjährigen Durchschnitt eigentlich kaum Schnee zu erwarten. Die momentane Schneesituation lässt keine Aussage über den weiteren Verlauf der Schneeverhältnisse zu. So lag Ende November 2009 in Arosa kein Schnee. Ab dem 1. Dezember 2009 herrschten dann während des ganzen Winters prächtige Schneeverhältnisse.


Anhaltende Trockenheit seit Jahresbeginn

Die aktuelle herbstliche Trockenheit ist bereits die zweite diesjährige ausgeprägte Trockenperiode. Während der drei Monate Februar bis April fielen ebenfalls sehr geringe Niederschlagsmengen. Vor allem in der Westschweiz und im Wallis gehört deshalb die Periode 01. Januar bis 19. November zu den trockensten seit Aufnahme der regelmässigen Messungen im Jahr 1864. Von der Trockenheit seit Jahresbeginn weniger betroffen sind die Ostalpen sowie die Alpensüdseite. (MeteoSchweiz)
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