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16.08.2015 | 09:16

Stechen und beißen - diese Tiere nerven im Sommer besonders

Berlin - Im Meer baden, draußen frühstücken oder bei offenem Fenster schlafen: Der Sommer könnte so schön sein. Wären da nicht tierische Plagegeister, die uns dieser Tage das Leben schwer machen.

Nervige Tiere
Sie stechen, beißen, brennen oder machen die Blumen kaputt: Im Sommer werden die Deutschen von allerlei Tieren geplagt. Ein Überblick. (c) proplanta
Wo sie lauern - und welche in diesem Jahr besonders verbreitet sind:

Wespen: Wegen des warmen und trockenen Wetters sind besonders viele Wespen unterwegs. Experten zufolge nehmen sie noch bis zum Herbst Anflug auf Kuchen oder Eis.

«Man kann durchaus sagen, dass wir überall in Deutschland sehr viele Wespen haben», sagt Julian Heiermann vom Naturschutzbund Nabu in Berlin. Grund sei neben der Hitze auch das warme Frühjahr und der kurze Winter. Gemein: Sie können mehrmals zustechen. Tötet man sie, lockt das neue an.

Bienen: Die Biene ist sozusagen die harmlosere Version der Wespe. Sie bevorzugt in der Regel heimische Kräuter und Blüten statt Kuchen und Eis, erklärt der Nabu-Fachmann. Ihre Stiche tun natürlich auch weh. Vor ihnen müssen die Deutschen momentan aber weniger Angst haben: «Über die Hälfte der heimischen Wildbienenarten ist gefährdet.»

Quallen: Plagegeister lauern auch im Wasser: An der Eckernförder Bucht hat das Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung eine regelrechte Quallen-Invasion beobachtet. In den 80er und 90er Jahren seien in der Kieler Förde noch 50 Quallen pro hundert Kubikmeter Wasser gefangen worden, sagt eine Sprecherin. Inzwischen seien es bis zu fünfmal so viele. «Da macht das Baden nicht mehr so viel Spaß.» Während etwa Qhrenquallen nur «glibberig und eklig» seien, kann Hautkontakt mit Feuerquallen ziemlich schmerzhaft sein.

Zecken: Sie sind kaum größer als ein Stecknadelkopf - einige von ihnen übertragen aber Infektionskrankheiten wie Lyme-Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Wer in Süddeutschland unterwegs ist, muss sich laut Robert Koch-Institut besonders in Acht nehmen. Als Risikogebiete gelten demnach vor allem Baden-Württemberg und Bayern. Aber auch in Marburg oder Saarbrücken ist das Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden, vergleichsweise hoch.

Fledermäuse: Im Sommer schlafen viele gern bei offenem Fenster - doch das birgt ein Risiko: Fledermäuse verlassen momentan die Aufzuchtorte ihrer Jungen und verirren sich dabei in so manche Wohnung. «Es ist immer ein Irrtum», sagt Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Berlin. «Durch ihre hohen Rufe im Ultraschallbereich holen sie manchmal auch andere nach.» Zum Teil sei schon ein Dutzend Fledermäuse in einer Wohnung untergekommen.

Ratten: Hitze hat oft auch Gewitter im Gepäck - dann schlägt auch die Stunde der Ratten. Wenn Regen in die Kanalisation läuft, wird gewissermaßen ihr Zuhause geflutet, wie Experte Ehlert erklärt. Die Folge: Die Nager verziehen sich an die Oberfläche. Egal ob Picknick oder Grillparty: Dort finden sie dieser Tage besonders viel Nahrung - und sind daher entsprechend häufiger zu sehen.

Schnecken: Wer einen Garten hat, kann ihn im Sommer schön bepflanzen. Vereitelt wird das von Ungeziefer - vor allem Nacktschnecken machen Hobbygärtnern das Leben schwer. Die gute Nachricht: Trockenes Wetter ist dem Zentralverband Gartenbau zufolge ungünstig für die Schnecken - Gemüse und Zierpflanzen bleiben weitgehend verschont.

Junikäfer: Wenn er wenigstens nur im Juni käme: Im Sommer verdirbt der Junikäfer Picknickern und Grillern den Appetit. Weil die behaarten Tiere unkoordiniert fliegen, landen sie schon mal im Bier oder auf dem Teller. Von Juni bis August sind die erwachsenen Käfer zu beobachten. Ein Ende ist aber in Sicht: «Wenn sie Glück haben, leben sie drei bis vier Wochen», sagt Rainer Michalski vom Naturschutzbund Nabu Hessen.

Mücken: Süßes Blut hin oder her - für die Lieblingsopfer von Stechmücken gibt es gute Nachrichten: Hitze und Trockenheit haben ihnen in weiten Teilen Deutschlands zuletzt schlechte Bedingungen geboten. Derzeit seien vergleichsweise wenige unterwegs, sagt Doreen Werner vom Leibniz-Institut für Agrarlandforschung.

«In vielen Regionen gab es wie im Vorjahr bisher ganz wenig Niederschläge. Und ohne Wasser keine Mücken.» So ruhig muss es nicht bleiben: «Hätten wir öfter richtig starken Regen oder Gewitter, würde die Mückenpopulation rund 14 Tage später richtig explodieren.»
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