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04.12.2022 | 04:46 | Milchviehhaltung 

Fonterra und Nestlé tüfteln am klimaneutralen Milchviehbetrieb

Auckland - Die neuseeländische Molkereigenossenschaft Fonterra und der globale Nahrungsmittelhersteller Nestlé haben eine Partnerschaft vereinbart, um klimaschädliche Treibhausgasemissionen auf den Milchfarmen zu verringern.

Milchviehbetrieb
(c) proplanta
Wie Fonterra am Mittwoch (30.11.) mitteilte, soll dabei erstmals im Land auch ein wirtschaftlich tragfähiger Milchviehbetrieb mit Netto-Null-Emissionen entwickelt werden. Im Laufe des fünfjährigen Projekts wird mit dem Co-Partner Dairy Trust Taranaki und weiteren Beteiligten ein Demonstrationsbetrieb aufgebaut, bei dem sämtliche betrieblichen Abläufe auf Einsparung von Klimagasen überprüft werden.

Ziel ist dabei, die Emissionen bis Mitte 2027 um 30 % zu senken und in den nächsten zehn Jahren eine klimaneutrale Bewirtschaftung zu erreichen. Im Rahmen von Tagen der offenen Tür sollen andere Landwirte über Erfahrungen und Maßnahmen informiert werden, die sie für ihren Betrieb nutzen können. Wichtig ist dabei, dass diese wirtschaftlich tragfähig und praktisch anwendbar sein müssen.

Ein ähnliches Projekt wurde bereits von Nestlé und der Molkerei Hochwald auf dem Betrieb von Mario Frese im hessischen Mörshausen begonnen (AgE 50/21, Firmennachrichten 3). Laut Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell wird die Zusammenarbeit mit Nestlé dabei helfen, die Klimaschutzziele schneller zu erreichen. „Teil unserer Strategie ist es, im Bereich der Nachhaltigkeit führend zu sein, und wir streben an, bis 2050 netto emissionsfrei zu sein“, so Hurrell.

Die Kooperation mit Partnern wie Nestlé sei die beste Chance, innovative Lösungen für lokale und globale Herausforderungen der Branche zu finden. Die Geschäftsführerin von Nestlé in Neuseeland, Jennifer Chappell, hob hervor, dass Milch für das Unternehmen der „wichtigste Inhaltsstoff“ sei und die Vision bestehe, dass „die Zukunft der Milchwirtschaft netto-null“ sein könne.

Um die Treibhausgasemissionen entlang der ganzen Wertschöpfungskette von Nestlé zu verringern, sei es wichtig, mit den Milchbauern und allen anderen Beteiligten zusammenzuarbeiten. Aus diesem Grund gibt es laut Chappell bereits mehr als 100 Pilotprojekte mit Partnern auf der ganzen Welt zur Senkung der Klimagasemissionen. Nur gemeinsam ließen sich die Ziele von Nestlé verwirklichen, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und bereits vorher große Schritte in diese Richtung zu gehen. 
AgE
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