Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.01.2013 | 08:43 | Regionalität 

Regionalvermarktung muss glaubwürdiger werden

Berlin - Bioland und der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. fordern bessere Rahmenbedingungen für die Kennzeichnung regionaler Lebensmittel.

Regionale Lebensmittel
(c) proplanta
Auf einer gemeinsam veranstalteten Pressekonferenz im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin stellten die Verbände klar, dass Herkunft allein kein ausreichendes Kriterium für regionale Produkte darstellt.

„Erzeugung und Vermarktung müssen in einem größeren Zusammenhang bewertet werden", sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Die Kunden wollen nicht nur Rohstoffe und Verarbeitung aus der Region, sondern auch Tierschutz, keine Gentechnik und umweltverträglich erzeugte Lebensmittel. Diese Kriterien erfüllt Bioland seit jeher. Zudem schafft unsere ökologische Wirtschaftsweise Mehrwerte durch Arbeitsplätze in den Regionen, lebenswerte Kulturlandschaften und den Erhalt des traditionellen Handwerks."

Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. fordert Mindeststandards für Regionalität. Derzeit sind viele Mogelpackungen auf dem Markt, die es den glaubwürdigen Regionalprodukten schwer machen. Oftmals ist dabei nur der Sitz der Hersteller ausschlaggebend und nicht die Herkunft der Rohstoffe. „Die zahlreichen Initiativen in Deutschland zeigen, dass Regionalvermarktung funktioniert. Jedoch muss die Politik entsprechende Rahmenbedingungen setzen, damit eine nachhaltige Entwicklung in den Regionen möglich wird", betont Heiner Sindel, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Regionalbewegung. "Die Chancen zur Entwicklung des ländlichen Raumes durch Wertschöpfung in der Landwirtschaft und im Handwerk gilt es zu nutzen, um kleine und mittelständische Unternehmen als Stabilitätsfaktoren unserer Gesellschaft zu gewichten", so Sindel weiter.

Bio und Regional ergänzen sich gegenseitig. Erfolgreiche Initiativen in der Regionalvermarktung wie TAGWERK beweisen dies seit Jahren. Dr. Michael Rittershofer, Geschäftsführer TAGWERK e.V. weiß: „Im Paket bieten Bio und Regional genau das, was der Verbraucher will." Seit 1984 leistet TAGWERK Pionierarbeit als Netzwerk aus Bio-Erzeugern und -Verarbeitern, Handel und dem Verbraucher, und zeigt, dass Regionalität weit über das Thema Vermarktung hinaus geht.

Bioland und die Regionalbewegung fordern von Bund und Ländern eine klare Politik, die Verbrauchern an der Ladentheke eine glaubwürdige Orientierung ermöglicht sowie eine aktive Unterstützung und Strukturförderung von Regionalvermarktungsinitiativen, kleiner und mittlerer Unternehmen und des Handwerks. Die Verbände setzen sich für die Förderung glaubwürdiger Regionalprodukte ein und fordern die Auflage eines Bundesprogrammes Regionalvermarktung. Nur so werden regional produzierte Lebensmittel wettbewerbsfähig. (PD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bayern schätzen regionale Lebensmittel

  Kommentierte Artikel

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein