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17.04.2013 | 17:53 | Giftattacke 

Heimtückisches Geschenk: Brötchen mit Rattengift

Steinfeld - 25 Mitarbeiter einer Firma in Niedersachsen bedienen sich aus dem Karton vor der Tür - doch dann kommt der Schock: An den Brötchen haftet Rattengift. Die Chefs und die Polizei stehen vor einem Rätsel.

Giftanschlag
(c) proplanta
Wegen Brötchen mit Rattengift sind 25 Menschen in Niedersachsen ins Krankenhaus gekommen. Die Beschäftigten eines Kunststoffherstellers bei Oldenburg hatten vergiftete Brötchen gegessen, die ein Unbekannter vor der Firma abgelegt hat. Niemand schwebe jedoch in Lebensgefahr, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Seit dem Vorfall am Dienstag hätten sich auch keine Symptome gezeigt. Die Dosis sei nicht tödlich gewesen.

Urheber und Hintergrund des Angriffs auf die Beschäftigten waren zunächst vollkommen unklar. «Wir sind mit Hochdruck dabei, das zu klären», sagte Polizeisprecher Andrik Hackmann. «Die Firmenleitung ist natürlich zutiefst erschüttert», sagte Geschäftsführer Helmut Kohake. Es habe keine Drohungen gegen das Unternehmen gegeben. Auch das Betriebsklima sei gut. Nach der Tat sei die Stimmung unter den Mitarbeitern allerdings schlecht. «Sie wissen nicht, ob das nicht nochmal passieren kann», sagte Kohake.

Die Brötchen hätten sich in zwei Kunststoffkisten befunden, die vor zwei Eingängen des Unternehmens abgestellt waren, sagte Kohake. Das betroffene Unternehmen «Müller-Technik» in Steinfeld stellt Kunststoffteile für die Autoindustrie her.

Auf den Kisten fand sich ein Hinweis, dass die Brötchen ein Geschenk seien und gegessen werden könnten. Erst am Nachmittag fiel auf, dass auf den Brötchen eine merkwürdige Substanz war. Einige Mitarbeiter gingen deshalb von sich aus in umliegende Krankenhäuser.

Die danach alarmierten Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot von 150 Helfern an. Mit Unterstützung des Unternehmens machten sie weitere Angestellte ausfindig, die ebenfalls von den Brötchen gegessen hatten. Auch sie kamen ins Krankenhaus. Die Polizei stellte die noch unverzehrten Brötchen sicher, eine Probe wurde per Hubschrauber zur Untersuchung nach Berlin geflogen.

Das schockierende Ergebnis kam am Mittwoch: Es handelt sich bei dem Stoff um Mäuse- und Rattengift. Die Opfer müssen nun 72 Stunden weiter auf den Intensivstationen beobachtet werden, da das Gift laut Polizei möglicherweise ein Langzeitwirkung haben könnte.

Dem Geschäftsführer zufolge ist es nicht ungewöhnlich, dass die Mitarbeiter die Brötchen gegessen hätten. «Wenn jemand Geburtstag hat, wird so etwas schon mal in der Zentrale abgegeben», sagte er. Und bei 240 Beschäftigten feiere jede Woche jemand Geburtstag. Im Unternehmen werde jetzt über strengere Sicherheitsmaßnahmen nachgedacht - etwa, das gesamte Gelände umzäunen zu lassen.
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