«Wir sehen, dass in anderen Bundesländern ganze Unternehmen aufgekauft werden - mit dem dazugehörigem Land», sagte Keller am Rande der internationalen Messe Grüne Woche am Samstag in Berlin. Diese Entwicklung beobachte man in Thüringen sehr genau und mit Sorge. «Wir wollen verhindern, dass Großinvestoren über diesen Weg Boden zu Spekulationszwecken nutzen», betonte die Linke-Politikerin.
Durch das Grundstücksverkehrsgesetz kann zwar verhindert werden, dass
Agrarflächen an Nichtlandwirte verkauft werden, wenn es auch einen
Bauern als Interessenten dafür gibt. Über den Kauf von ganzen Betrieben mit ihren dazugehörigen Flächen können Investoren aber trotzdem an Land kommen.
Keller sagte, es könne nicht sein, dass sich am Ende Ackerbauern Land nicht mehr leisten könnten. In Thüringen ist der Preis für
Agrarland in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen - von durchschnittlich 6.870 Euro pro Hektar im Jahr 2012 auf im
Schnitt 10.552 Euro pro Hektar im Jahr 2017.
Auf der Grünen Woche besuchte Keller am Samstag zusammen mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) die 37 Stände der Thüringer Aussteller bei einem Rundgang.
Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Diezel (
CDU) erklärte am Samstag, die heimische
Ernährungswirtschaft leiste «einen erheblichen Beitrag zur
Wertschöpfung im Freistaat.» Die Ernährungsbranche gilt als einer der umsatzstärksten Wirtschaftszweige Thüringens.
Diezel hatte den Gemeinschaftsstand des Freistaats in Berlin am Freitag besucht. Der Berliner Auftritt Thüringens sei auch deshalb wichtig, weil die Grüne Woche ein Publikumsmagnet sei, erklärte Diezel.
Auf der Messe präsentieren 45 Aussteller aus Thüringen ihre Produkte. Der Freistaat ist mit einem 2.000 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand in Berlin vertreten. Rund 940.000 Euro wurden für die Präsentation des Freistaats im Haushalt eingestellt, wie das
Agrarministerium zuvor bekannt gegeben hatte. Die internationale «Grüne Woche» läuft noch bis zum 27. Januar.