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16.12.2019 | 00:13

Langer Klimagipfel - Keine Fortschritte

Klimaschutz weltweit
Zwei Wochen lang haben fast 200 Länder beim UN-Klimagipfel verhandelt, gestritten und gerungen - am Ende stand es Spitz auf Knopf. Nie zuvor wurde länger überzogen. Die Bilanz ist nicht nur aus Sicht von Umweltschützern mager. (c) proplanta

Nach dem UN-Klimagipfel: Fakten der Forschung zur Erderhitzung



Zwei Wochen hat die Weltklimakonferenz in Madrid getagt, aber nur magere Ergebnisse erzielt. Dabei drängt die Zeit, wie die Forschung zeigt. Ein Überblick in Stichpunkten:

- Schon jetzt hat sich die Erde nach Befunden des Weltklimarats um ein Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt. Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie die UN-Meterologie-Organisation berichtet.

- Weltweit verlieren schmelzende Gletscher jährlich rund 335 Milliarden Tonnen Eis - das entspricht dem Dreifachen des aktuellen Gletschervolumens der europäischen Alpen, wie Forscher aus Zürich berichten.

- Wirtschaften und leben die Menschen weltweit weiter wie bisher, läge der Temperaturanstieg Ende des Jahrhunderts bei 3,4 bis 3,9 Grad, wie das UN-Umweltprogramm Unep vorrechnet. Angestrebt werden aber maximal 1,5 Grad, um Kipppunkte im Ökosystem zu umschiffen.

- Der Weltklimarat geht davon aus, dass bei einem ungebremsten Klimawandel die Meeresspiegel schon bis Ende des Jahrhunderts um mehr als einen Meter steigen könnten.

- Ein im November veröffentlichter neuer Bericht der Bundesregierung weist nach, dass sich die mittlere Lufttemperatur hierzulande von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht hat. Die Folge: Auch in Deutschland wird das Wetter extremer. Je nach Region kann das mehr Hitze, mehr Starkregen oder auch mehr Hochwasser bedeuten.

- Auch in diesem Jahr dürfte der weltweite CO2-Ausstoß erneut nach oben klettern. Und die Internationale Energie-Agentur (IAE) erwartet, dass er bis 2040 nicht etwa sinken, sondern sogar noch um zehn Prozent steigen dürfte.

- Das Fliegen wird weiter subventioniert: Allein 2017 verzichtete der deutsche Staat dem Umweltbundesamt zufolge auf 8,1 Milliarden Euro, weil Kerosin nicht besteuert wird, und auf 4,2 Milliarden Euro, weil grenzüberschreitende Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind. Im ersten Halbjahr 2019 stiegen an deutschen Flughäfen 4,2 Prozent mehr Menschen in einen Flieger als ein Jahr zuvor.
dpa
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