Bereits ab Mitte August war der Markt wieder von Preisdruck geprägt. Ursachen waren eine rückläufige Nachfrage und zunehmendes Angebot durch das bessere Wachstum der Schweine nach der Hitze. In der letzten Woche kam die Verunsicherung des europäischen Marktes durch den Ausbruch der Afrikanischen
Schweinepest bei Wildschweinen in Belgien dazu.
Nach drei Preisrückgängen des Vereinigungspreises in Folge präsentiert sich der deutsche
Schlachtschweinemarkt aktuell ausgeglichen. Die angebotenen Mengen lassen sich meist zügig absetzen. Überhänge gibt es kaum, der Markt wird insgesamt als ausgeglichen beschrieben, die Schlachtzahl in Deutschland hat allerdings wieder die Million erreicht. Leichte Impulse werden aktuell vom Handel mit
Schweinefleisch berichtet, auch wenn die Geschäfte nicht gerade gut laufen.
Die Preisempfehlung der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für Schlachtschweine bleibt unverändert bei 1,40 EUR/kg.
In KW 38 wurden im Land für 62.993 Schlachtschweine in den Handelsklassen S-P im
Schnitt 1,50 €/kg SG bezahlt. Bio-Schlachtschweine aller Handelsklassen erlösten im August 2018 in Deutschland 3,68 €/kg SG, das waren 3 Cent weniger als im Vorjahr.
Ferkel
Die Ferkelerlöse gehen bereits seit Mai zurück und liegen derzeit weit unter der Kostendeckung. Der
Ferkelmarkt steht massiv unter Druck. Weniger frei werdende Mastplätze, eine rückläufige Einstallbereitschaft der
Mäster im Norden wegen der
Düngeverordnung und die Verunsicherung durch die
Afrikanische Schweinepest in Belgien wirken sich negativ auf die Einkaufsbereitschaft aus.
Verschärfend wirkt die Entscheidung des Bundesrats von Ende September auf die
Ferkelerzeuger in Deutschland. Der
Bundesrat schloss sich dem Antrag nicht an, das
Tierschutzgesetz für eine
Übergangsfrist zu ändern und einen entsprechenden
Gesetzentwurf in den Deutschen
Bundestag einzubringen. Männliche Ferkel dürfen damit ab 2019 nicht mehr ohne Betäubung kastriert werden, praktikable Verfahren stehen allerdings flächendeckend nicht zur Verfügung.
In Baden-Württemberg wurde 2018 in KW 38 für Ferkel mit 25 kg in der 200er-Gruppe durchschnittlich 35,00 €/ Ferkel bezahlt, in KW 39 wurde -3,00 € notiert.
Bio-Ferkel kosteten im Juni 141,16 €/Stück und damit 3,08 € mehr als im Vorjahr.