Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.12.2019 | 00:01 | Rapsmarkt 

Freundliche Anzeichen bei Rapspreisen

Schwäbisch Gmünd - Die Welt-Rapsbilanz 2019/20 wird in der Novemberschätzung des USDA als leicht defizitär eingeschätzt. Einer Erzeugung von 68,5 Mio. t steht ein Verbrauch von 69,9 Mio. t gegenüber.

Rapsmarkt 2019
(c) proplanta
Der Endbestand zum 30.06.2020 wird auf nur noch 6,6 Mio. t geschätzt. Bemerkenswert, da marktwirksam, ist, dass das USDA die Welt-Rapsproduktion im Juli um 3,1 Mio. t nach unten korrigiert hat. Damit veränderte sich die Bilanz von „leicht überschüssig" im Juni auf „leicht defizitär" im Juli.

Auslöser für diese Korrektur war eine schwächere Einschätzung der Ernte in Kanada, Australien und der EU. Gerade in der EU ist die Rapsernte im Jahr 2019 sehr schwach ausgefallen. In ihrer Oktoberschätzung beziffert die Kommission die Ernte nach einer erneuten Abwärtskorrektur auf gerade noch 16,77 Mio. t. Im Schnitt der letzten 5 Jahre lag die EU-Erntemenge bei 21,3 Mio. t.

Entsprechend zeigen sich die Erzeugerpreise mit 36,50 €/dt. freundlich. Sollten sich die fundamentalen Daten befestigen, könnte bei den Erzeugerpreisen auch noch Luft nach oben sein. Allerdings darf der Einfluss eines gut versorgten Sojamarkts nicht aus den Augen verloren werden. Franko Mannheim notiert Raps um 39,20 €/dt.

Terminmarkt Raps



Die Rapsnotierungen an der MATIF in Paris zeigen seit Ende Juni über alle Termine hinweg einen Aufwärtstrend. Notierte der FEB20 (Februar) Anfang Juli noch bei 368 €/t, so sind es zwischenzeitlich knapp 390 €/t. Getragen wird diese Entwicklung einerseits von einer leicht defizitären Welt-Rapsbilanz in Verbindung mit einer sehr schwachen EU-Rapsernte.

Andererseits trägt die Entwicklung im Sojabereich ihren Teil dazu bei. Hier korrigierte das USDA die Sojaernte in der Julischätzung um 8 Mio. t nach unten, nachdem klar wurde, dass die Ernteerwartungen in den USA aufgrund niedrigerer Aussaatflächen deutlich geringer ausfallen. Die Welt-Sojabilanz kippte damit von einer ausgeglichenen in eine doch deutlich defizitäre Bilanz um.

In Summe scheint bei den Rapskursen noch Luft nach oben zu sein. Ob allerdings die Marke von 400 €/t zu knacken ist, ist noch ungewiss. Schlechte Nachrichten aus dem Sojabereich auf der Südhalbkugel könnten einen solchen Effekt bewirken.
LEL Schwäbisch Gmünd
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Sojabohnen und Raps: Terminpreise ziehen kräftig an

 CBoT-Sojafutures und Matif-Raps im Aufwind

 Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

 EU importiert deutlich weniger Rapssaat

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen