«Bei Hitzewellen wie in den vergangenen Wochen ist die Gefahr durch Sonnenbrand gegeben», sagte Karsten Klopp, Leiter des Obstbauzentrums Esteburg der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Jork. Die Sonnenseite der Äpfel könne dann braune Sonnenbrand-Flecken bekommen und die Qualität beeinträchtigen. Einzelne Gewitter änderten daran nichts, wenn die Hitze bliebe.
Zum Schutz der Früchte vor Sonnenbrand müsse rechtzeitig Abhilfe geschaffen werden, sagte Klopp. «Der Obstbauer kann durch kulturtechnische Maßnahmen wie eine klimatisierende
Beregnung vorbeugen und größere Schäden verhindern», erklärte der promovierte Agraringenieur.
Durch die Verdunstung des Wassers würden die Temperaturen in den Obstanlagen gesenkt, die Äpfel werden leicht abgekühlt. «Meldungen über Schäden liegen uns derzeit nicht vor, das Wetter der kommenden Wochen wird von Bedeutung sein», sagte Klopp.
Äpfel lieben normalerweise die Sonne. Sie verleiht ihnen die rot-grüne Färbung der Schale, aber auch geschmacksbildende Stoffe wie Zucker und Aromen entstehen nur unter der Bestrahlung der Sonne. Das Alte Land an der Elbe bei Hamburg ist das größte geschlossene Obstanbaugebiet Europas nördlich der Alpen. Außer Äpfeln werden dort auch Kirschen, Birnen und Pflaumen sowie Erd- und Himbeeren angebaut.