Wie die Kammer am vergangenen Mittwoch (8.8.) in Oldenburg erklärte, werden die Häcksel- und Druscharbeiten im östlichen Niedersachsen auf Beregnungsstandorten voraussichtlich schon gegen Ende August beginnen können. Mit Blick auf die ersten Ergebnisse der bereits laufenden Maisreifeprüfung vermuten die Fachleute, dass nicht überall auf die optimale Kolbenreife gewartet werden könne.
Ein größeres Problem dürfte die innerbetriebliche Differenzierung der Abreife aufgrund der unterschiedlichen Wasserverfügbarkeiten sein. Kolbenarme Bestände oder Teilbestände erreichten häufig nicht die angestrebten Trockensubstanz (TS)-Gehalte, so dass trotz Trockenschäden mit Sickersaft gerechnet werden müsse.
Unterdessen wachse das Futterdefizit in den Milchviehregionen Niedersachsens von Tag zu Tag, erklärte die Kammer. Gleichzeitig hätten die Körnermaisbestände vielfach so sehr gelitten, dass eine Ernte als
Silomais betriebswirtschaftlich sinnvoller wäre.
Den Betreibern von Biogasanlagen rät die Kammer, eventuell einen Teil ihrer
Silage an Viehhalter zu verkaufen; die niedersächsische Körnermaisfläche reiche nämlich nicht aus, um den Ertragsrückgang beim Silomais auszugleichen. Noch dramatischer sei die Situation bei den Graserträgen. Als Ersatz für Silomais in den Fermentern empfehlen die Experten separierte Rindergülle. Angesichts der derzeitigen Preisentwicklung im Grundfutterbereich könne es durchaus sinnvoll sein, die Stromgeneratoren nicht auf Volllast laufen zu lassen, hieß es.