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21.11.2019 | 15:08

Afrikanische Schweinepest: Fragen und Antworten

Dresden - Die bei Tieren in Polen nachgewiesene Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt weiter in Richtung Deutschland vor.

Afrikanische Schweinepest: Fragen und Antworten
(c) proplanta
Am Donnerstag erhöhte sich die Zahl der infizierten Wildschweine im östlichen Nachbarland auf 22. Neben Brandenburg wächst damit auch in Sachsen die Sorge vor einer grenzüberschreitenden Ausbreitung der Seuche. Nachfolgend einige Fragen und Antworten zu dem Virus.

Welche Vorsichtsmaßnahmen hat der Freistaat ergriffen?

Bereits seit dem Frühjahr wird eine viertägige Großübung vorbereitet. Vom 2. bis zum 5. Dezember sollen an mehreren Orten unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden. Unter anderem wird das Suchen von Kadavern im Wald mit Drohnen und Wärmebildkameras geprobt, das Aufstellen von Abwehrzäunen sowie die Simulation eines Seuchenausbruchs in einem Bestand von Hausschweinen. Im Ernstfall soll so eine reibungslose Kommunikation zwischen Kommunen, Behörden, Jägern und Landwirten sichergestellt werden.

Was passiert im Ernstfall?

Sollte die ASP in Sachsen oder in Grenznähe festgestellt werden, wird ein Krisenstab einberufen und das Landestierseuchenbekämpfungszentrum (LTBZ) aktiviert. «Wir sind so gut es geht vorbereitet», sagt Jörg Förster, Sprecher des zuständigen Verbraucherschutzministeriums.

Wie bereiten sich die Schweinezüchter vor?

Mehr als 3000 Landwirte halten rund 669.000 Schweine im Freistaat. Sie wurden über die Risiken aufgeklärt. So sind sie angehalten, Zäune zu überprüfen sowie Fahrzeuge und Technik korrekt zu reinigen. «Wir sind in Sorge, dass das Virus nun die Grenze überspringt», sagt Juliane Bergmann vom Landesbauernverband.

Welche Folgen hat ein Ausbruch der ASP?

Sollte ein Befall in einem Schweinezuchtbetrieb festgestellt werden, droht ein sofortiger Exportstopp. Dann dürfen keine Tiere mehr transportiert werden. Die betroffenen Bestände werden vernichtet. Sollte die Seuche nur bei Wildschweinen ausbrechen, sind die Landwirte von der Einrichtung von Sperrbezirken betroffen.

Welche Aufgaben kommen auf die Jäger zu?

Nach dem Motto weniger Schweine gleich weniger Gefahr, soll durch eine zunehmende Bejagung von Wildschweinen das Risiko minimiert werden. 2018 wurde die Jagd auf Schwarzwild erleichtert. Unter anderem ist nun die Fangjagd möglich und das Jagen bei Nacht mit Hilfe von Nachtsichtgeräten. Der Landesjagdverband schätzt das Risiko hoch ein, dass die Schweinepest den Weg nach Sachsen findet. Vizepräsident Wilhelm Bernstein: «Aber wir sind vorbereitet.»

Welche Auswirkungen sind mit dem Ausbruch der Schweinepest verbunden?

Die Jäger bangen um die Erlöse für das heimische Wildbret - gerade in der Weihnachtszeit. Schon jetzt sei eine deutliche Zurückhaltung beim Kauf zu spüren, so Bernstein. Im Jagdjahr 2017/2018 wurden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 45 300 Wildschweine erlegt. In der vorigen Saison sank die Zahl auf rund 36.000.

Was müssen die Bürger beachten?

Für den Menschen sind die Viren ungefährlich, für Wild- und Hausschweine aber meist tödlich. Dennoch: Wer im Wald ein totes Wildschwein entdeckt, soll es keinesfalls anfassen, warnt Bernstein. Stattdessen so schnell wie möglich Jäger oder Polizei informieren. Jeder Jäger sei mit einem Set ausgerüstet, mit dem er rasch Proben entnehmen könnte. Jeder Bürger kann dabei helfen, dass sich die Seuche nicht ausbreitet. Der Mensch gilt als größter Risikofaktor für die Verbreitung des Virus: durch infizierte und weggeworfene Lebensmittel, die von Wildschweinen gefressen werden, oder durch Verunreinigungen an Fahrzeugen.
dpa/sn
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