Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
31.08.2018 | 13:05 | Teichwirtschaft 

Karpfensaison startet - Teichwirte leiden unter trockenem Sommer

Bad Alexandersbad - Karpfen gelten als urbayerische Fischspezialität. Doch wie hat sich der heiße und trockene Sommer auf die Ernte der bayerischen Teichwirte ausgewirkt?

Karpfensaison 2018
Karpfen in Teichen zu züchten, hat in Bayern eine lange Tradition. In diesem Jahr liegt jedoch ein Schatten über dem Beginn der Karpfensaison - Grund ist der heiße und trockene Sommer. (c) proplanta
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) zeigte sich am Freitag beim offiziellen Start in die Karpfensaison zuversichtlich: Trotz Trockenheit, hoher Temperaturen und Wasserknappheit seien Fische bester Qualität in den Teichen herangewachsen, sagte sie laut Mitteilung am Freitag in Bad Alexandersbad im Landkreis Wunsiedel.

Zwar habe der außergewöhnlich trockene Sommer in manchen Regionen Frankens und der Oberpfalz ein vorzeitiges Abfischen und Umsetzen der Fische notwendig gemacht, trotzdem erwarteten Experten eine Gesamtmenge, die sogar über dem Schnitt von 6.000 Tonnen liegen könnte. Kaniber warb zugleich für den Verzehr heimischer Karpfengerichte: Der Verbraucher leiste damit einen Beitrag zum Erhalt der regionalen Teichwirtschaft.

Die Verbände geben sich zurückhaltender: Am Anfang der Trockenperiode sei die Hitze kein Problem für die Tiere gewesen, sagte Johann Hausmann, Vorsitzender der Karpfenzüchter im Verband der Bayerischen Berufsfischer (VBB), auf Anfrage.

Die Wärme habe sie sogar aktiver gemacht, sie seien gut gewachsen. Doch dann ab Anfang August wurde das Wasser teils knapp, die Wassertemperatur stieg an, zudem blieb wichtiger Regen aus. «Die Karpfenbauern mussten reagieren», sagte Hausmann.

So wurde das Zufüttern der Tiere eingestellt - und auch die ersten Abfischungen laufen bereits, obwohl die Saison erst an ihrem Anfang steht. Die Folge: Viele Karpfen sind leichter als sonst. «Wir hoffen auf einen guten September», sagte Hausmann weiter. Verbessere sich die Wettersituation, könne bis zur Hauptabfisch-Zeit im Oktober noch gefüttert werden.

Karpfen in Teichen zu züchten, hat in Bayern eine lange Tradition. Nach Angaben der Landesanstalt für Landwirtschaft konzentriert sich die Karpfenzucht auf Teile Frankens und der Oberpfalz. Die Teichwirte produzieren dort demnach jährlich etwa 6.000 Tonnen Karpfen.

Der heiße und trockene Sommer hat allen Fischarten in Bayerns Teichen zu schaffen gemacht. Die Höhe der Schäden sei derzeit noch nicht abschätzbar, man befrage momentan die Teichwirte, sagte Sebastian Hanfland, Geschäftsführer des Landesfischereiverbands in Bayern. Regional sei das Bild sehr unterschiedlich. In Mittelfranken beispielsweise hätten in einigen Fällen die Teiche schon weit früher als üblich abgefischt werden müssen.
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa