Konkrete Zahlen werde der Imkerverband Mecklenburg und Vorpommern in der kommenden Woche vorlegen, kündigte der Verbandsvorsitzende Torsten Ellmann aus Pasewalk am Dienstag an.
Allerdings müssten die
Bienen jetzt damit fertig werden, dass die phänologische Entwicklung der Pflanzen - etwa Blattaustrieb und Blüte - immer früher erfolge. Die Biene brauche aber 21 Tage vom Ei bis zum fertigen Insekt, sie müsse sich erst noch anpassen.
Derzeit finden die Bienen viel Nahrung, doch später im Jahr fehlen Blüten. Ellmann sagte: «Wir wünschen uns Vielfalt in der Kulturlandschaft.» Hecken böten Nahrung für die Insekten und zugleich Erosionsschutz. «Wir brauchen mehr wilde Natur, damit auch die Wildbienen Nahrung finden», sagte der Imkerverbandschef.
Etwa die Hälfte der 560 Wildbienenarten in Deutschland steht nach Angaben der Grünen auf der Roten Liste. Die Partei startet daher im Mai eine Kampagne für die biologische Vielfalt.
«Mit der aktuellen Landwirtschaftspolitik zerstören wir die Lebens- und Nahrungsräume der Bienen und ihrer Verwandten - daher brauchen wir dringend einen klaren Kurswechsel», sagte Parteichefin Claudia Schulz. Unter dem Motto «Bienen - Wir schwärmen für euch» wollen sie landesweit über die Situation der Bienen und die Ursachen des Artensterbens informieren und Tausende Samentütchen für bunte Blumenwiesen verteilen.
Zu den Höhepunkten der Aktion zählte Schulz eine Lesung der Autorin Ulla Lachauer aus ihrem Buch «Von Bienen und Menschen. Eine Reise durch Europa» am 6. Mai auf Schloss Plüschow (Nordwestmecklenburg) und das öffentliche Honigschleudern am 20. Mai, dem Welttag der Biene, in Greifswald. Dazu wird der grüne Fraktionsvorsitzende im
Bundestag, Anton Hofreiter, erwartet.