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09.09.2018 | 13:30 | Schlachtschweinepreis 

VEZG-Preis sinkt um 7 Cent auf 1,48 Euro

Bonn - Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat der Druck auf die Preise zuletzt merklich zugenommen.

Schlachtschweinepreise
(c) proplanta
Ende August konnte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) diesem noch standhalten und ihre Leitnotierung stabil halten; am vergangenen Mittwoch (5.9.) kam es jedoch zu einem kräftigen Abschlag um 7 Cent auf 1,48 Euro/kg Schlachtgewicht (SG).

Grund war laut Analysten, dass das Angebot an Schlachtschweinen mit den kühleren Temperaturen wieder steigt und sich nun normale Stückzahlen abzeichnen. Da gleichzeitig die Schlachtbetriebe aufgrund der aus ihrer Sicht zu hohen Einkaufspreise weniger Schweine orderten, war die Notierung nicht zu halten.

Ein weiterer Grund für die Markteintrübung ist Experten zufolge, dass einige Teilstücke vom Schwein am Fleischmarkt weniger Geld erlösten und sich so die Margenverluste der Schlachtunternehmen vergrößerten.

Nach Angaben des stellvertretenden Exportleiters von Danish Crown, Søren Tinggaard, bedingt die Sortimentsumstellung im Einzelhandel eine sehr unterschiedliche Nachfrage nach den einzelnen Teilstücken. Während Grillartikel wie Nacken weniger gefragt seien, lasse sich Schinken und Schweinefilet derzeit gut verkaufen. Die Notierung von Danish Crown blieb im Unterschied zu Deutschland jedoch stabil.

Deutlich weniger Geld für ihre Tiere bekommen nun auch die Mäster in Österreich, wo der Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) seine Leitnotierung um 7 Cent auf 1,50 Euro/kg SG senkte. Dort hat das Schlachtschweineangebot ebenso zugenommen wie in Belgien, wo der Schweinepreis sogar bezogen auf das Lebendgewicht (LG) um 7 Cent je Kilogramm einbrach.

Auch in Spanien geriet der Markt aufgrund des größeren Lebendangebotes und Margenverlusten der Schlachtunternehmen unter Druck. Die Notierung am Mercolleida gab deshalb erstmals seit Ende Januar nach, und zwar um 2 Cent auf 1,213 Euro/kg LG.

Höhere Preise in Frankreich und Italien

Freundlicher war die Marktsituation für die Schweinemäster in Frankreich, weil dort der Bedarf an schlachtreifen Tieren wegen der Verkaufsaktionen im Einzelhandel noch immer vorhanden war und das Angebot nicht drängte. Die Notierung am Marché du Porc Breton konnte sich im Vorwochenvergleich um 0,9 Cent/kg SG verbessern.

Auch in Italien zogen die Schlachtschweinepreise am vergangenen Donnerstag nochmals an, und zwar um 1,3 Cent/kg LG. In der gesamten EU hatte nach Kommissionsangaben der durchschnittliche Schlachtschweinepreis für Tiere der Handelsklasse E in der Woche zum 2. September bei 152,27 Euro/100 kg SG gelegen. Im Vorwochenvergleich bedeutete das noch ein leichtes Plus von 0,34 Euro oder 0,2 %. Mehr Geld für ihre Tiere bekamen dabei insbesondere die französischen Mäster, denen die Schlachtbetriebe 3 % mehr bezahlten.

Moderate Aufschläge zwischen 0,3 % und 0,7 % realisierten die Erzeuger in Kroatien, Polen, Tschechien, Portugal und Italien. Weitgehend unverändert wurden die Tiere in Deutschland, Österreich und den Niederlanden abgerechnet. Zu moderaten Abschlägen zwischen 0,3 % und 0,8 % kam es dagegen laut Kommission in Bulgarien, Ungarn, Spanien und Schweden. In Litauenmussten die Schweinehaltermit 4,7 % die stärkste Preiseinbuße in der EU zum Monatswechsel verkraften.

 
EU-Marktpreise für Schlachtschweine Woche vom 20. bis 26. August 2018Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
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