Sie befürchten allerdings ausgetrocknete Knospen und vermehrte Schädlinge, wie eine erste Einschätzung ergab.
Der vielerorts beobachtete frühe Blätterabwurf im Spätsommer habe nichts mit der Trockenheit zu tun, berichtete der Kieler Baumsachverständige Karsten Breier. Ursache dafür sei fast immer die sogenannte Miniermotte, die ausschließlich die Rosskastanie befällt. Diese und andere
Schädlinge konnten wegen des warmen Wetters sehr gut aufleben, erläuterte Breier.
Den frühen Laubfall begründete auch der Sprecher der Umweltbehörde in Hamburg, Jan Dube, mit der Miniermotte: «In mehreren Generationen pro Jahr fressen sich deren
Larven durch die Blätter, die dabei in Teilen oder komplett absterben.»
Ob Bäume unter Nachwirkungen der
Trockenperiode leiden, werde frühestens zu Beginn des nächsten Jahres festgestellt werden können, ergänzte der Sprecher des Technischen Betriebszentrums (TBZ) Flensburg. Die meisten Bäume hätten dieses Jahr ihr Wachstum eingestellt.
Bei der Stadt Lübeck vermutet Karsten Jäkel vom Bereich Stadtgrün und Verkehr, «dass die Bäume für Schädlinge und Bakterien anfälliger geworden sind».
Es sei zu befürchten, dass sich aufgrund der Hitze und Trockenheit die Knospen vieler Bäume nicht gut ausprägen können, meinte Experte Breier. Allerdings könnten sich die Norddeutschen derzeit über viele Kastaniennüsse freuen.