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14.12.2018 | 11:23

Schadensrückblick des DWD für 2018

Unwetterschäden 2018
Schadensrückblick des Deutschen Wetterdienstes für die letzten 12 Monate - Gefährliche Wetterereignisse und Wetterschäden in Deutschland 2018. (c) proplanta

Mai 2018



Zunehmende Trockenheit in Süddeutschland bereitet Getreidebauern und Winzern Sorge. Vor allem dem Weizen schadete die Trockenheit schwer. Platzregen, mehrere Zentimeter großer Hagel und Windböen bis 100 Kilometer in der Stunde sorgten am 10. in einigen Teilen Deutschlands für Überschwemmungen.

In Lohbrügge (HH) und in Oststeinbek (SH) mussten jeweils ein Wohnhaus evakuiert werden, da Einsturzgefahr bestand. Zahlreiche Gebäude wurden ausgepumpt. Mancherorts fiel der Strom aus. Die Verkehrsbehinderungen waren erheblich. Aus Quickborn werden Hagelkörner mit einem Durchmesser von 5 cm gemeldet. Auch der Bereich Goslar (NI) war mit mehr als 100 Litern Niederschlag betroffen. Geröll und Schlamm auf der Fahrbahn behinderte den Verkehr.

In Goslar wurden viele Fahrzeuge durch Hagelkörner so groß wie Golfbälle beschädigt. Betroffen war ebenfalls Lüneburg (NI). Auf der Rhön war der Hagel so heftig, dass der Winterdienst die Straßen räumen musste. Auch hier waren Fahrbahnen überflutet. Ähnlich auch im Stadt- und Landkreis Schweinfurt. Am 13. tobten Unwetter in Teilen Hessens und Niedersachsens. In Osnabrück wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Bei Blitzschlag wurden zwei Feldflächen in Brand gesetzt. Der Abschluss eines dreitägigen Konzerts fiel aus. In Ostfriesland wurde vermutlich ein Wohnhaus durch Blitzschlag in Brand gesetzt.

Umgestürzte Bäume blockierten die Bahnstrecke bei Osnabrück, die A30 musste hier zeitweise gesperrt werden. Im Vogelsbergkreis (HE) wälzten sich einige Wasser- und Schlammmassen hangabwärts auch auf die Fahrbahnen. Dabei traf es die Orte Feldatal und Köddingen (HE) besonders hart. Auf dem Flughafen Köln-Bonn wurden Flüge gestrichen.

Im Norden Saarlands wurden Straßen mit Wasser und Schlamm überflutet. Wegen eines Gewitters mit Starkregen wurden am 14. zahlreiche Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen abgesagt. Betroffen waren Südhessen, Teile von Rheinland-Pfalz, Teile des Saarlandes und Baden-Württembergs, sowie der Süden Bayerns.

Am 15. entwurzelte eine Gewitterböe einen großen Baum in Frankfurt- Sachsenhausen - er fiel gegen eine Hausfassade. Ein eindrucksvoller Tornado fegte am 16. gleich über mehrere kleine Ortschaften im Landkreis Viersen (NRW). zwei Personen wurden verletzt und 50 Häuser schwer beschädigt. Bei weiteren Gewittern in NRW wurden aufgrund umgestürzter Bäume zahlreiche Straßen unpassierbar.

Am 20. wurden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Straßen und Wanderwege wegen des starken Niederschlages gesperrt, Keller liefen voll. Eine Mure ging auf der Verbindungsstraße von Grafenaschau nach Schwaigen ab. Starker Hagel auch bei Krün (BY). Ein 22 Jahre alter Wanderer wurde am 21. in den bayerischen Alpen vom Blitz getroffen, sein 23 Jahre alter Begleiter wurde verletzt. Währenddessen stieg im Norden und Osten Deutschlands die Waldbrandgefahr.

In Körbelitz (ST) wollte ein Mann mit Feuer Unkraut beseitigen. Durch die große Trockenheit verbrannte er versehentlich 2 Hektar Wald. Zwischen der Lüneburger Heide und der Oder wurde wegen der Waldbrandgefahr das Betreten der Wälder untersagt.

Während sich die Trockenheit im Norden und im Nordosten Deutschlands verschärfte, wurden aus dem Süden und der Mitte Deutschlands weitere schwere Unwetter gemeldet. Vor allem in Hessen, NRW, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Ober-Ohmen, ein kleiner Ort im Vogelsberg (HE), stand völlig unter Wasser.

Am Frankfurter Flughafen wurden mehr als 100 Starts und Landungen gestrichen. Straßen standen unter Wasser, Keller liefen voll, Schlammlawinen lösten sich. Selfkant (Lk. Heinsberg- NRW) wurde mit voller Wucht getroffen: Der Ort war in wenigen Minuten überflutet. Am 23. war Rheinland-Pfalz, Südhessen, Nordbayern sowie Thüringen von Unwettern betroffen.

In Hallstadt bei Bamberg fielen in 40 Minuten rund 120 mm Niederschlag. Diese überfluteten die Straßen und Keller, brachten Schlammlawinen mit. Unter anderem waren das Vogtland und Sachsen am 24. von Unwettern schwer getroffen worden. Schlamm und Geröll aus den Feldern wurden auf die Fahrbahnen und Gleise gespült und Keller liefen voll.

Auch der Landkreis Cham (BY) wurde schwer getroffen. Ein Blitz schlug in das Gebäude einer Tankstelle ein. Am 25. wurden Ostbayern und Teile Frankens von Unwettern heimgesucht. In Zwiesel (BY) wurde ein Gully hochgedrückt, Pflastersteine wurden herausgespült und der Fahrbahnbelag auf 30 Metern beschädigt. Am 27. erneut schwere Unwetter in Teilen Deutschlands: Dabei werden ganze Ortschaften unter Wasser gesetzt, reißende Fluten mit Schlamm und Geröll flossen durch die Straßen.

In Bochum wurden zwei Frauen von Blitz getroffen, Hagelmassen mussten mit Radladern geräumt werden. In einigen Gebieten gab es Katastrophenalarm. Besonders betroffen waren: der Norden Hessens und der Süden von Rheinland-Pfalz. Am 29. wurden das Sauerland und das Bergische Land von einem Unwetter heimgesucht. Besonders betroffen waren die Regionen Wuppertal und Aachen. In der Intensivstation einer Klinik drang Wasser ein, ein Tankstellendach knickte weg und beschädigte mehrere Fahrzeuge. Straßen und Gleise wurden überflutet.

Am 30. wurden Hitzeschäden auf den Autobahnen in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt gemeldet. Es folgten Ernteschäden in mehreren Regionen. In Niedersachsen wurde der Wassernotstand ausgerufen. Unwetter in Sachsen und Baden-Württemberg: Ein Blitz schlug in Freiburg in ein Sonnenschirm ein und verletzte 2 Personen. Durch eine Windböe wurde ein Maibaum auf ein Haus geworfen. Hohe Schäden am 31. aufgrund von Blitzeinschlägen, Überflutungen, Schlammlawinen und Hangrutschungen in Ostbayern. Konnersreuth wurde in einer Woche zweimal erwischt. Auch in Baden-Württemberg und NRW gingen Unwetter nieder.

Hagel



Gewitter und Starkniederschläge brachten im Mai häufig auch Hagel zwischen einem und 5 cm Durchmesser (siehe oben).

Juni 2018



Heftige Gewitter, verbunden mit Starkniederschlag, verursachten zum Monatsanfang Überschwemmungen in zahlreichen Bundesländern. Unter anderem ließ im Raum Bitburg (RP) eine Gerölllawine beim Wilsecker Tunnel einen Zug entgleisen. In Lünebach (RP) konnten durch die Überflutungen aus dem dortigen Zoo gleich mehrere Großkatzen sowie ein Bär entfliehen. Nahe Saarbrücken (SL) waren die Autobahnen A1 und A620 aufgrund der Wassermassen nicht mehr befahrbar.

In Berlin war der Flugbetrieb für mehrere Stunden unterbrochen. Am Flughafen Düsseldorf (NW) kam es ebenfalls zu Störungen. Während am 04. die Schifffahrt auf der Elbe zwischen Magdeburg (SN) und Dresden (SN) wegen Niedrigwasser eingestellt werden musste, kam es am Alpenrand zu heftigen Gewittern, welche beispielsweise in Garmisch-Partenkirchen (BY) und Lindau (BY) zu Überschwemmungen führten. Vom 06. und 07. gab es erneut Unwetter. Unter anderem drangen am 06. Wassermassen im Bereich Konz (RP) in zahlreiche Häuser ein.

In Oberemmel (RP) wurde eine Straße unterspült. Auch in München (BY) standen Straßen unter Wasser, zudem verursachte ein Blitzschlag Probleme in S-Bahnverkehr. Heftige Windböen ließen Bauzäune und Bäume umstürzen. Blitzschläge verursachten etliche Dachstuhlbrände.

Am 07. kam es an den Flughäfen Frankfurt (HE) und Stuttgart (BW) zu zahlreichen Flugausfällen; an letzterem wurde ein Airport-Mitarbeiter von einem Blitz getroffen. Starkregen führte erneut zu Überflutungen, so musste in Frankfurt am Main (HE) ein Krankenhaus nach einem Wassereintritt evakuiert werden. Blitzschläge verursachten Dachstuhlbrände.

Im S-Bahnverkehr im Rhein- Main-Gebiet und im Bereich Stuttgart (BW) gab es Betriebsstörungen. In Kirchheim unter Teck (BW) fiel nach einem Blitzschlag der Strom aus. Im Bereich Erbach (HE) ergossen sich Schlamm und Matsch über die Straßen. Auf der A81 bei Ludwigsburg(BW) kam es zu Aquaplaning- Unfällen. Durch Starkniederschlag wurden in Plettenberg (NRW) Kanaldeckel hochgedrückt, in Meinigen (TH) und im Ilm-Kreis (TH) kam es zu großflächigen Überflutungen.

Am 09. bis 12. gab es erneut Unwetter. Starkniederschläge führten zu zahlreichen Überschwemmungen, so verwandelte sich beispielsweise am 09. in Schwalmtal (HE) ein kleiner Bach in einen reißenden Fluss, in Markneukirchen (Vogtland/SN) wurde Schlamm und Geröll auf eine Straße gespült, die A14 wurde nahe Döbeln (SN) wegen Überflutung gesperrt. Auch in Leichingen (NRW) standen Straßen unter Wasser, ein Altenheim musste nach Wassereintritt geräumt werden. In Dudeldorf (RP) wälzte sich eine große Schlammlawine durch den Ort.

In Heilbronn (BW) wurden ebenfalls mehrere Straßen, Unterführungen, Keller, Tiefgaragen sowie die Verkaufsräume von zwei Autohäusern überschwemmt. Örtlich ließen heftige Windböen Bäume umstürzen – Blitzschläge verursachten ebenfalls Schäden. Am 10. mussten nach einem kräftigen Gewitter mit Starkniederschlag in Kyllburg (RP) wegen eines drohenden Felssturzes mehrere Häuser geräumt werden.

In Biersdorf (RP) musste ein Mann aus reißenden Fluten gerettet werden. In Sinsheim verursachten kräftige Windböen zusätzliche Schäden – mehrere Bäume wurden umgerissen und blockierten Straßen und Schienen. Am 11. kam es durch Starkniederschläge besonders im Südwesten und Süden zu Überflutungen. Unter anderem wurden im Kreis St. Wendel (SL) mehrere Häuser unterspült, in Heusweiler (SL) flossen Wassermassen in Geschäfte und einen Baumarkt.

Die A8 zwischen Heusweiler (SL) und Saarlouis (SL) stand vollkommen unter Wasser. In Kirschheim unter Teck (BW) wurde ein PKW-Fahrer in seinem Fahrzeug vom Wasser eingeschlossen. In Reutlingen (BW) wurde der Bahnhof nach Überflutungen gesperrt. Auf der B10 in Göppingen (BW) geriet ein PKW durch einen hochgespülten Kanaldeckel ins Schleudern und prallte gegen eine Betonwand. Sturmböen verursachten zusätzlich Probleme im Bahn- und Straßenverkehr. Blitzschläge führten zu Bränden und Stromausfällen.

In Niederbayern mussten wegen sinkender Pegelstände auf der Donau mehrere Abschnitte für die Schifffahrt gesperrt werden. Am 12. war der Süden nochmals von Unwettern betroffen - so wurden beispielweise in Rettenberg (Allgäu/BY) mehrere Häuser durch Schlamm und Geröll beschädigt.

In Garmisch-Partenkirchen (BY) ertrank ein Mann in die Fluten der Partnach. Während der Süden mit Überschwemmungen kämpfte, herrschte in Norden und Osten weiterhin Dürre. Besonders in Sachsen- Anhalt kam es zu einigen Waldbränden, das Getreide musste teilweise notgeerntet werden. Auch die Viehwirtschaft litt unter der Trockenheit – örtlich lieferten die Weiden keine Nahrung mehr.

Am 16. erfasste nahe Füchtorf (NRW) eine Gewitterböe einen Heißluftballon – mehrere Insassen wurden beim Absturz schwer verletzt. Heftige Sturmböen des Tiefs „Cathy“ verursachten besonders in Hamburg und Brandenburg Schäden. Unter anderem wurden in Hamburg Dachziegel auf Autos geweht, das abgerissene Dach eines Erdbeerstandes verletzte eine Frau am Kopf, zwei Segler kenterten mit ihrer Jolle und fielen in die Alster.

Umgestürzte Bäume verursachten in Hamburg und Berlin (BB) Störungen im S-Bahnverkehr. Die Trockenheit ließ Wälder und Felder weiter austrocknen – teilweise genügte, wie beispielweise nahe Gülzow (SH) und Wenzendorf (NI), ein winziger Funken bei den Erntearbeiten, um ganze Felder samt Mähmaschinen in Brand zu stecken. Die Pegel einiger Flüsse sanken weiter, so konnte die Elbe bei Magdeburg (SN) beinahe zu Fuß überquert werden. Einige Badeseen mussten gesperrt werden, da das warme Wetter die Vermehrung von giftigen Blaualgen begünstigte.

Tornado



Am 12. wurde bei Bissingen (Lkr Dillingen/BY) gegen Mittag ein Tornado beobachtet – keine Schadensmeldungen. Am 14. war morgens eine Wasserhose bei Stöttham (BY) auf dem Chiemsee unterwegs.

Hagel



Hagel bis etwa 3,5 cm Korngröße trat am 01. in Brandenburg und Berlin- Schönefeld auf. Am 04. gab es in Simmerberg (BY) und Weiler (BY) eine dichte Hageldecke auf den Straßen. Am 06. hagelte es in Rheinland- Pfalz und Bayern (bis 3cm), so in Neidernbach und Niederemenning - Hagelkörner verstopften Straßenabflüsse.

In Ostrach (BW) wurden Felder beschädigt. Am 07. Hagel in Bochum (1cm), am 09. in Baden Württemberg und Sachsen (bis 3cm), am 10. in Mittweida (SN). Am 11. hagelte es in Bayern, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Rheinland- Pfalz und im Saarland – Größe bis 5cm in Furth im Wald (BY). Dächer, Kirchenfenster, Fahrzeuge, Gewächshäuser sowie Photovoltaikanlagen wurden beschädigt. In Hardheim-Walldürn (BW) wurden Fahrzeuge, Fassaden und Dächer beschädigt – ähnlich in Langensteinbach (BY) und Uttenhofen (BY). Am 27. hagelte es trotz „Hagelflieger“ in Rosenheim (BY).

Juli 2018



Anhaltende Trockenheit verursachte besonders im Norden und Osten Deutschlands Schäden an den Feldfrüchten. Zudem kam es zu Feld- und Waldbränden. So standen am 02. nahe Saxdorf (BB) eine Getreidefeld und einige Hektar Wald in Flammen. Wegen eines Feldbrands musste am 01. die A143 nahe Halle gesperrt werden. Bei Hattersheim (HE) konnte am 03. wegen eines brennenden Feldes die S-Bahn zwischen Frankfurt und Wiesbaden nicht verkehren.

Nahe Kassel (HE) wurde bei Erntearbeiten ein Mähdrescher samt Ernte durch einen Brand vernichtet. Der Pegel der Elbe sank immer weiter ab, in einigen Abschnitten, wie bei Magdeburg (ST), musste die Schifffahrt eingestellt werden. Auch auf der Donau konnte wegen niedriger Wasserstände nahe Kloster Weltenburg (BY) kein Schiff mehr verkehren.

Am 04. und 05. gab es in Sudwest- und Süddeutschland heftige Gewitter mit Starkregen. Unter anderem wurde nahe Rüdesheim (HE) Schlamm aus den Weinbergen auf die Straße geschwemmt - auch bei Trier (RP) kam es zu einem Hangrutsch. In Tamm (BW) liefen Wassermassen in einen Supermarkt, in Fellbach (BW) stand eine Tennishalle unter Wasser, in Bietigheim-Bissingen (BW) wurde eine PKW-Fahrerin in einer Unterführung vom Wasser eingeschlossen. Bei Stuttgart (BW) behinderten ein auf die Oberleitung gefallener Ast sowie überflutete Gleise den Bahnverkehr.

Am 05. standen nach einem Unwetter im Kreis Limburg (HE) zahlreiche Straßen bis zu einem Meter hoch unter Wasser, etliche Fahrzeuge blieben in den Fluten stecken - auch Freibäder wurden durch Schlamm verschmutzt. In der völlig ausgetrockneten Lieberoser Heide (BB) kam es am 08. auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz zu einem Großbrand, welcher erst am 10. durch einsetzenden Starkniederschlag gelöscht wurde.

Vom 10. bis 12. verursachte Starkregen örtliche Überschwemmungen. So standen beispielsweise am 10. in Bielefeld (NW) und Essen (NW) Straßen unter Wasser. Bei Plettenberg (NW) musste eine völlig verschlammte Bundesstraße gesperrt werden. Nahe Dietmannsried (BY) schleuderte eine PKW-Fahrerin bei einsetzendem Starkregen gegen ein am Fahrbahnrand stehendes Fahrzeug.

Am 11. traf es Velten (BB), hier wurden Straßen und Keller überschwemmt. Am 12. kam es besonders in Berlin (BE) und Umgebung zu Überflutungen. Im Stadtbereich standen zahlreiche Straßen unter Wasser, die A100 wurde wegen Überschwemmung gesperrt, an einer U-Bahnstation fiel durch eindringendes Wasser ein Stück der Deckenverkleidung herunter.

Am 15. gingen heftige Gewitter mit Starkregen über dem Südwesten nieder. Unter anderem standen in Bruchweiler-Bärenbach (RP) Straßen unter Wasser, auf einer Bahnstrecke in Landkreis Südwestpfalz (RP) wurde wegen Überschwemmungen der Zugverkehr eingestellt. In Homburg (SL) musste die B423 wegen Überflutung gesperrt werden. Bei Heilbronn (BW) wurde ein PKW-Fahrer von Wassermassen eingeschlossen.

In Heubach (BW) liefen Garagen und Keller voll. In Kandern (BW) stand das Foyer eines Altenheimes unter Wasser. Während an einigen Orten Unwetter Überflutungen verursachten, litten andere Regionen unter der anhaltenden Trockenheit. Immer wieder kam es zu Feld- und Waldbränden. Durch Niedrigwasser konnten Frachtschiffe, z. B. auf dem Rhein, nicht mehr vollbeladen fahren.

Im Kreis Dithmarschen und Nordfriesland (SH) wurde langsam das Trinkwasser knapp – Rasenbewässern, Autowaschen etc. wurde verboten. Auch die Landwirtschaft litt weiterhin unter der Dürre – nicht nur Feldfrüchte verdorrten und das Vieh, z. B. die Deichschafe in Hooksiel (SH) fand kein Futter mehr auf den Weiden.

Vom 20. bis 22. gab es örtlich erneut Gewitter mit Starkregen. So musste beispielsweise am 21. die A65 im Kreis Germersheim (RP) wegen Überflutung gesperrt werden. In Meisenheim (RP) und auch in Landau (RP) wurden Straßen überschwemmt – zahlreiche Geschäfte und Keller wurden geflutet. Am 22. standen unter anderem in Göttingen (NI) Straßen unter Wasser – Keller und Geschäfte liefen voll.

In Hockenheim (BW) konnten, wegen eines überfluteten Tunnels, die Zuschauer des Formel-1-Rennens den Ring nicht verlassen. Im Kreis Karlsruhe (BW) verursachte ein Unwetter ebenfalls Überschwemmungen. Blitzschläge führten zu Dachstuhlbränden. Am 24. stand in Burghausen (BY) nach einem Unwetter das Wasser fast einen halben Meter hoch in den Straßen – etliche Keller wurden überflutet. Durch die anhaltende Trockenheit und Hitze sank der Pegel des Bodensees – in einigen Teilen, wie im Bereich Lindau (BY), am Untersee (BW) und der Insel Mainau (BW) gab es Probleme bei der Schifffahrt.

Hochsommerliche Temperaturen verursachten zudem Hitzeschäden. So musste am 24. am Flughafen Hannover (NI) der Flugbetrieb wegen sog. Blow-ups auf der Startbahn eingestellt werden. Auf der A27 bei Bremerhaven (HB) kam es ebenfalls zu solchen Fahrbahnaufwölbungen. Einzelne Gewitter verursachten am 25. im Norden und in Bayern örtliche Überflutungen. Unter anderem standen in Ankum (NI) und Coesfeld (NW) Straßen unter Wasser. Heftige Windböen ließen Bäume umstürzen, so nahe Verden (NI), wo ein Baum auf die Bahnstrecke fiel – mehrere hundert Passagiere eines ICE mussten über 2 Std. in überhitzten Wagen auf Rettung warten.

Bei Groß-Sarau (SH) musste die A20 wegen eines Böschungsbrands gesperrt werden. Durch kräftige Windböen wurde am 27. in Güsten (ST) das Dach eines Supermarktes stark beschädigt. Heftige Gewitter verursachten am 28. besonders im Norden und Osten Schäden. Starkregen führte zu Überflutungen wie beispielsweise in Königswalde (SN), wo Straßen mit Schlamm und Geröll überspült wurden.

Auch nahe Eilenstedt (ST) musste eine Straße wegen einer Schlammlawine gesperrt werden. Heftige Windböen ließen Bäume umstürzen. Dadurch kam es, wie im Bereich Hannover (NI) und Bremen (HB), zu Störungen im Bahnverkehr. In Jena (TH) wurden die Stände eines Töpfermarktes schwer beschädigt, zudem verletzte am dortigen Schleichersee eine herabstürzende Baumkrone eine Familie schwer.

Blitzschläge verursachten etliche Brände: Unter anderem brannte in Nöda (TH) das Dach eines Reihenhauses, in Wardenburg (NI) geriet eine Scheune samt angrenzendem Feld in Brand, in der Altmark (ST) wurden mehrere Gäste einer Familienfeier durch einen Blitzschlag verletzt.

Hagel



Hagel wurde am 04. an einigen Orten in Bayern und Baden Württemberg beobachtet. Unter anderem bildete sich in der Autobahnausfahrt Ludwigsburg (BW) eine 30cm dicke Hagelschicht. Vielfach wurden Weinreben und Obst beschädigt. Es fielen Hagelkörner bis max. 3,5 cm Größe in Bietheim-Bissingen (BW). Hagel auch am 05. in Ober-Mörlen und Ziegenberg (HE) sowie in Röttenbach (BY).

Am 13. hagelte es in Angermünde (BB). Am 15. fiel Hagel in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Baden-Württemberg und Bayern - es bildete sich in Rumbach (RP) eine 20 cm dicke Hagelschicht. Am 16, wurden dicke Hagelkörner von der Wasserkuppe (HE) gemeldet. Am 21. hagelte es in Rheinstetten (BW), am 27. In Großenhain (SN). Am 28. fiel in vor allem in Sachsen Hagel - bis zu einem Durchmesser von 4 cm, u. a. in Königswalde (SN), auch in Rheinland-Pfalz, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

August 2018



Anhaltende Hitze und Dürre lies die Flusspegel weiter absinken. Auf Elbe und Oder musste die Schifffahrt teilweise komplett eingestellt werden. Auch auf dem Rhein konnten Lastschiffe nicht mehr mit voller Ladung fahren. Der Warentransport musste auf Schienen oder Straße verlegt werden. Kühlwasserentnahme der Industrie führte für die Lebewesen in den Flüssen zu einer weiteren Verschärfung der Situation.

Die BASF in Ludwigshafen (RP) musste ihre Produktion drosseln. In Lohne (NI) kam es zu Druckabfällen bei der Wasserversorgung – dadurch war bei ca. 2.500 Haushalten die Wasserversorgung zeitweise unterbrochen. Auch den Straßen setzte die Hitze zu, so wurde beispielsweise auf der A7 nahe Stadtallendorf (HE) ausgetretene Fugenmasse von LKWs über die gesamte Straße verteilt.

Bei Sinsheim (BW) musste die A6 wegen Fahrbahnverformungen gesperrt werden. Örtliche heftige Unwetter verursachten vom 02. bis 04. zahlreiche Schäden. Unter anderem wurde am 02. in Bernsdorf (SN) ein Campingplatz vom Starkregen überflutet. Bei Gommern (ST) wurden Fahrbahnen und Gleise durch Starkregen unterspült.

In Regensburg (BY) standen ebenfalls zahlreiche Straßen unter Wasser. Im dortigen Gesundheitsforum führte eindringendes Wasser zu einem Stromausfall. Bei Eisleben (ST) gerieten durch Blitzschlag Dachstühle in Brand. In der Oberpfalz (BY) wurden 15 Personen auf einem Campingplatz durch einen Blitzschlag verletzt. Heftige Windböen ließen zahlreiche Bäume umstürzen. Am 04. wurden durch Gewitterböen in Nierstein (RP) Ziegel von Dächern geweht, Bäume stürzten um.

In Frankfurt (HE) lösten Windböen Gerüstteile an einem Hochhaus. Starkniederschläge verursachte unter anderem in Nürnberg Überflutungen. Am 07. waren heftige Gewitter in Süd und Mitteldeutschland unterwegs. Besonders betroffen war Mittel- und Südhessen, hier führte unter anderem Starkregen in Kirchhain (HE) zu Überflutungen, etliche Straßen und Gebäude standen unter Wasser - wegen erheblicher Schäden am Schulgebäude musste der Unterricht abgesagt werden.

Heftige Windböen ließen im Kreis Marburg-Biedenkopf (HE) Bäume umstürzen – dadurch wurde unter anderem ein Linienbus blockiert. Im Kreis Darmstadt- Dieburg (HE) fielen Bäume auf die A67 und sorgten für Behinderungen. Bei großer Trockenheit brannte bei Siegburg (NW) eine Böschung an einer ICE-Strecke. Durch das rasch um sich greifende Feuer brannten zuletzt auch mehrere Häuser - 40 Personen wurden verletzt.

In etlichen Orten im Taunus (HE) musste wegen der Dürre der Wassernotstand ausgerufen werden – Bürger wurden zum Wassersparen aufgerufen. Am 08. gab es in Süd- und Ostdeutschland Gewitter; unter anderem wurden dabei in Grünhain (SN) zwei Frauen in ihrem Zelt durch einen umfallenden Baum verletzt und in Gera (TH) deckte der Sturm mehrere Dächer ab.

Am 09. verursachten Unwetter mit kräftigen Windböen zahlreiche Schäden. Umstürzende Bäume behinderten den Straßen- und Bahnverkehr, so wurde der Zugverkehr auf der Schnellbahnstrecke Frankfurt-Köln eingestellt, am Frankfurter Hauptbahnhof (HE) saßen Reisende stundenlang fest, in Norddeutschland gab es ebenfalls massive Probleme im Bahnverkehr. Nahe Seligenstadt (HE) behinderten Bäume auf die A3 den Verkehr.

Auch die A23 bei Büsum (SH) musste wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Der Flugverkehr war ebenfalls betroffen, so musste die Abfertigung in Frankfurt (HE) für eine halbe Stunde eingestellt werden. In Hamburg (HH) wurden zwei Personen durch einen umfallenden Baum verletzt. In Bad Vilbel (HE) verletzte eine vom Sturm herabgerissene Markise mehrere Café-Besucher. Auf der A4 nahe Eisenach (TH) führte von den Feldern aufgewirbelter Staub zu starken Sichtbehinderungen.

Durch beschädigte Stromleitungen kam es, wie beispielsweise Mühlacker (BW) zu Stromausfällen. Blitzschläge verursachten mehrere Brände und führten unter anderem in Berlin (BE) zu Störungen im S-Bahnbetrieb. Am 13. traten örtlich starke Gewitter auf, so fielen durch Sturmböen im Kreis Starnberg (BY) etliche Bäume um, in Bremen (HB) standen nach Starkniederschlag einige Straßen unter Wasser. Einzelne heftige Gewitter verursachten am 17. besonders in Sachsen und Thüringen Schäden.

Unter anderem kam es zu Schlammlawine in Tiefurt (SN). Im Erzgebirge bedeckte nahe Lößnitz (SN) von einem Feld geschwemmte Erde eine Straße mit einer 15cm dicken Schlammschicht. In Weimar (TH) verwüsteten Starkniederschläge und Sturmböen den Schlosspark Belvedere. Dort wurde auch ein Linienbus von einem umstürzenden Baum getroffen. Durch Aquaplaning kam es auch der A4 im Kreis Melligen (TH) zu mehreren Unfällen.

Am 23. rückte die Feuerwehr 80 mal wegen Starkregens alleine im Landkreis Ebersberg (BY) aus. Bäume waren umgeknickt, Keller vollgelaufen und Unterführungen geflutet. In Aidlingen im Lk. Böblingen (BW) verstopfte ein Abflussrohr auf dem Dach eines Supermarktes. Das Dach hielt dem Druck des Wassers nicht stand und brach ein. In Denzlingen (BW) schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein und setzte es in Brand. Auch im Landkreis Regensburg kam es zu Starkregen, auch hier liefen Keller voll.

Fünf Zentimeter dicker Hagel fiel In Freilingen (NRW) vom Himmel und verwandelte die Straßen in Rutschbahnen. Schwere Sturmböen ließen Bäume auf die Straßen fallen. Wegen eines riesigen Waldbrandes nahe Berlin mussten 600 Bewohner ihre Häuser verlassen. Am 29. verdunkelte ein Gewitter den Himmel über Teilen Schwabens: Bäume und Gegenstände stürzten auf die Straße, es kam örtlich zu Überflutungen.

Tornado



Am 13. verursachte ein Tornado bei Herscheid (NW) zahlreiche Schäden auf dem Bergfestgelände. Am 25. wurde eine Wasserhose vor Sylt gesichtet - am Darßer Ort (MV) sowie in der Nähe des Ostseebades Prerow gleich zweimal (MV), sowie in der Nähe des Ostseebads Kühlungsborn (MV).

Hagel



Hagel trat am 01. in Ewattingen (BW, bis 3,5 cm) sowie am Hohenpeißenberg auf. Am 02. auch in Berggieshübel (SN, bis 2,5 cm), am 04. ebenfalls in Amberg-Sulzbach (BY). Am 07. Hagel auch in Hessen (bis 2 cm in Seeheim und Kirchhain) sowie bis etwa 1 cm in Neustadt bei Stadtallendorf, ebenfalls in Suzbach-Rosenberg (BY), in Calmbach (BW) und in Neuweiler-Kleinenztal (BW).

Am 08. hagelte es in Böhringen (BW) und Nobitz (TH, bis 2 cm) sowie in Dortmund (NW). Am 13. trat Hagel in Bayern und Thüringen auf, bis 3,5 cm in Starnberg (BY) sowie in Söckingen (BY). Am 17. Hagel in Kospoda (TH), im Weimarer Land und in Neustadt a. d. Orla (TH). Am 23. Hagel in Hohenpeißenberg bis etwa 0,7 cm, in Niedereschach (BW) bis 2 cm Größe. Ferner waren Teile des Ebersberger Landkreises (BY) sowie Teile von Rheinland-Pfalz mit Hagelschlag betroffen. In Steinen (RP) fielen bis 5 cm dicke Brocken vom Himmel. Am 25. wurde aus Angermünde Hagel gemeldet. Am 29. Hagel in Schwaben bis 5 cm.
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