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28.04.2018 | 01:59 | Wetterrückblick April 2018 

Wetter in der Schweiz im April 2018

Zürich - Der April 2018 bescherte der Schweiz viel Sonnenschein mit frühsommerlicher Wärme. Im landesweiten Mittel ist der zweitwärmste April seit Messbeginn 1864 zu erwarten.

Aprilwetter 2018
April mit Sommerflair. (c) proplanta
Vor allem in der Zentral- und Ostschweiz dürfte es zudem einer der niederschlagsärmsten Aprilmonate seit Messbeginn werden. Der Rückstand der Vegetation zum Monatsbeginn wandelte sich Dank der anhaltenden Wärme schnell in einen Vorsprung um.

Föhn und Hochdruck bringen Sonnenschein und Wärme



In der ersten Aprilhälfte sorgten Hochdrucklagen und Südföhnlagen gemeinsam für einen verbreitet sonnigen und milden Wetterablauf. Hochdruck gab es am 2., vom 5. bis am 7. und am 14. April. Südwest- und Südströmungen mit Föhn brachten auf der Alpennordseite am 3. und 4., am 8. und 9. sowie am 11. und 12. recht sonnige und milde Verhältnisse. Auf der Alpensüdseite waren diese Tage oft trüb und regnerisch. Bei intensiverem Niederschlag gab es am 12. Schnee bis auf 800 m.

In der zweiten Aprilhälfte waren Hochdrucklagen mit prächtigem Sonnenschein das beherrschende Wetterelement. Vom 17. bis am 25. legte sich eine frühsommerliche Wärme über alle Landesteile. Sogar in Höhenlagen über 2500 m blieb die Temperatur auch nachts über Null Grad.

Extrem warmer April



Im landesweiten Mittel ist eine Apriltemperatur von 7.7 bis 7.9 Grad zu erwarten. Schweizweit mehr Wärme brachte bisher nur der April 2007 mit 9.0 Grad. In den meisten Gebieten der Schweiz dürfte es der zweit- bis viertwärmste April seit Messbeginn 1864 werden. Auf dem Jungfraujoch ist der April 2018 mit den erwarteten -5.6 Grad auf Rekordkurs. Allerdings lagen hier die -5.7 Grad vom Rekordapril 2007 nur unbedeutend tiefer. Die Messreihe auf dem Jungfraujoch reicht bis 1933 zurück.

Rekorde bei der Tagesmaximumtemperatur



Während der sonnigen zweiten Monatshälfte stieg die Tagesmaximumtemperatur an einzelnen Messstandorten auf neue April-Rekorde. Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, handelt es sich dabei allerdings nicht um ganz lange Messreihen.

In Basel mit Daten seit 1897 wurde am 21. April mit 28.3 °C die fünfthöchste Tagesmaximumtemperatur für den Monat April registriert. Der Rekordwert vom 17.04.1934 erreichte hier 29.4 Grad. Knapp war es in Genf. Der diesjährige Höchstwert vom 22. April erreichte 27.5 °C. Er liegt auf Rang vier, aber sehr nahe am Rekordwert von 27.7 Grad. Dieser stammt wie in Basel vom 17.04.1934. Daten zum Tagesmaximum liegen in Genf seit 1864 vor.

Auf der Alpensüdseite waren Rekorde bei der Tagesmaximumtemperatur kein Thema. Die höchsten Tagesmaxima bewegten sich zwischen 27 und 28 Grad. Die Aprilrekorde liegen jedoch zwischen 30 und knapp 32 Grad.

Extreme Wärme bringt rasche Schneeschmelze in den Bergen



Anfang April lag in den Bergen verbreitet überdurchschnittlich viel Schnee. Mit der grossen Wärme in der zweiten Aprilhälfte kam eine markante Schneeschmelze. Der Schnee schmolz dabei nicht nur tagsüber unter der lachenden Sonne. Auch nachts blieb die Temperatur selbst auf dem Weissfluhjoch in knapp 2700 m Höhe deutlich über Null Grad. So präsentierte sich gegen Ende April in den Bergen verbreitet eine durchschnittliche oder gar unterdurchschnittliche Schneehöhe.

Im Norden anhaltende Regenarmut



Als Kehrseite zu den häufigen Hochdrucklagen mit reichlich Sonnenschein fiel in weiten Gebieten der Schweiz im Monatsverlauf ausgesprochen wenig Regen. Im östlichen Mittelland blieben die Summen bis am 25. regional unter 10 Prozent der Aprilnorm 1981‒2010. Auf der übrigen Alpennordseite gab es bis am 25. meist weniger als 30 Prozent der Monatsnorm.

Auf der Alpensüdseite lieferten vor allem die Südföhnlagen vom 3. und 4. sowie vom 9. bis am 12. April einiges an Niederschlag. Die Alpensüdseite erhielt bis zum 25. April immerhin 50 bis 80 Prozent der normalen Aprilmengen. Im Oberengadin stiegen die Niederschlagsmengen bis am 25. Sogar über die Norm 1981‒2010.

Rasante Vegetationsentwicklung



Anfang April war die Vegetation in ihrer Entwicklung noch leicht im Rückstand, so zum Beispiel die Blüte des Huflattichs in höheren Lagen. Auch der Blühbeginn der Kirschbäume ab dem 8. April lag im Bereich des Durchschnitts der letzten 20 Jahre, mit Daten, die je nach Beobachtungsstation 1 Tag zu früh bis 6 Tage zu spät eingeordnet werden können. Doch dann beschleunigten die hohen Temperaturen die Vegetationsentwicklung, so dass viele phänologische Phasen fast gleichzeitig auftraten oder kurz aufeinander folgten. Der Rückstand der Vegetation wandelte sich schnell in einen Vorsprung um.

Ab dem 15. April konnten verbreitet blühender Löwenzahl, Wiesenschaumkraut und blühende Obstbäume beobachtet werden. Normalerweise blühen die Birnbäume etwa eine Woche nach den Kirschbäumen und die Apfelbäume etwa 5 Tage nach den Birnbäumen. In diesem Jahr lagen die mittleren Daten der Vollblüte sehr nahe beieinander, wie die bisher erhaltenen Meldungen zeigen: am 18. April die Blüte der Kirschbäume, am 20. April die Birnbäume und am 22. April die Apfelbäume. Die Kirschen blühten im Durchschnitt 4 Tage vor dem Mittel von 1981-2010, die Birnbäume 7 Tage und die Apfelbäume 9 Tage.

Ab Mitte April wurden die Wälder sehr schnell grün. Während die Blattentfaltung von Hasel, Birke, Rosskastanie  und der Nadelaustrieb der Lärche nur wenige Tage früher als im Mittel der 30-jährigen Vergleichsperiode 1981‒2010 stattfanden, entfaltete die Buche ihre Blätter sehr schnell.

In tiefen Lagen konnten grüne Buchen ab Mitte April beobachtet werden; ab dem 22. April wurden sie schon auf über 800 m ü. M. festgestellt. Der Vorsprung der Blattentfaltung der Buche betrug im April 6 bis 11 Tage auf das Mittel der Periode 1981‒2010.  Mit einem fast gleich grossen Vorsprung auf das Mittel wurde ab dem 20. April an den ersten Stationen der Blühbeginn der Rosskastanie beobachtet.

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