Von den luftgetragenen Partikeln können gesundheitliche Risiken ausgehen. Die Nutztierhaltung, vor allem von Schweinen und Geflügel, gilt in der Landwirtschaft als der größte Emittent partikulärer Emissionen. Ein Team von Spezialisten der Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN hat eine neue Richtlinie erarbeitet mit dem Ziel, Emissionen dank geeigneter Maßnahmen im Stall und in der Abluft zu mindern. Die Richtlinie VDI 4255 Blatt 2 erscheint im Dezember 2009 im Beuth Verlag.
Die Luft in den Nutztierställen enthält eine Vielzahl von Luftverunreinigungen, die sowohl gasförmig (Ammoniak, Methan und Schwefelwasserstoff) als auch partikelförmig (anorganisch: Staub, organisch: Mikroorganismen) sein können. Bei Mikroorganismen (zum Beispiel Pilzen, Bakterien) und deren Bestandteilen wird von Bioaerosolen gesprochen. Die Luftqualität in den Ställen der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung kann sowohl bei den Tieren als auch bei den dort arbeitenden Menschen zu Atemwegserkrankungen führen. In den letzten Jahren traten auch Anwohnerbeschwerden im Umfeld von Stallungen auf.
Während sich die vorliegende Richtlinie ausschließlich mit Bioaerosolen befasst, werden andere Komponenten wie beispielsweise Ammoniak, Gerüche und Staub in der Richtlinie VDI 3894 Blatt 1 „Minderung der Emissionen und Immissionen aus Tierhaltungsanlagen“ behandelt.
Herausgeber der Richtlinie VDI 4255 Blatt 2 ist die Kommission Reinhaltung der Luft im VDI und DIN. Die Richtlinie, die den Entwurf von 2008 ablöst, erscheint im Dezember 2009 in deutsch/englischer Fassung und kostet 81,50 €. Weitere Informationen und Onlinebestellung unter
www.vdi.de/richtlinien und
http://www.beuth.de./ (vdi)