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30.05.2009 | 13:58 | Grillsaison  

Lebensmittelhygiene: Gesund durch die Grillsaison - Einfache Regeln beachten

Koblenz - Selbstgemachter Nudelsalat, kühle Getränke und der Duft von Holzkohle:

Grillsaison
(c) proplanta
Viele Rheinland-Pfälzer haben die Grillsaison bereits eröffnet. Mit den steigenden Temperaturen beginnt allerdings auch die Hochzeit von Durchfallerregern wie Salmonellen oder Campylobacter, die über Lebensmittel übertragen werden können. Auf den Grillspaß verzichten muss niemand, denn Infektionen können vermieden werden, wenn einige einfache Regeln beachtet werden:

- Durchfallerreger werden abgetötet, wenn Fleisch, Würstchen und Hackfleischfrikadellen vollständig durchgebraten werden. Fleisch sollte innen nicht mehr rosa sein.

- Bakterien wie Salmonellen vermehren sich bei hohen Temperaturen sehr schnell. Salate mit Mayonnaise oder Desserts mit Sahne oder rohen Eiern deshalb durchgehend im Kühlschrank lagern und erst kurz vor dem Servieren herausholen. Wenn möglich sollten bei großer Hitze alternative Rezepte ohne Eier oder Sahne verwendet werden.

- Die Kühlkette auch beim Transport im Auto aufrecht erhalten: Während der Fahrt zur Grillfete sollten Fleisch und Salate in eine Kühlbox gepackt werden. Nach der Ankunft am besten gleich in den Kühlschrank stellen.

- Oft stehen Salate bei einer Grillfeier lange bei hohen Temperaturen im Freien, und die Reste werden nach der Party für den Verzehr am nächsten Tag noch einmal kühl gestellt. Die Speisen sollten aber am Tag der Zubereitung aufgegessen werden.

- Für fertiges Grillgut und Salate nicht die gleichen Teller und Servierplatten benutzen, auf denen vorher rohes Fleisch lag. Denn Krankheitskeime können auch über den rohen Fleischsaft übertragen werden.

- Nach dem Hantieren mit rohem Fleisch, Geflügel und Eiern Hände waschen. Messer, Schneidbretter und Schüsseln mit heißem Wasser spülen.


Lebensmittelinfektionen

Die Quelle einer Infektion lässt sich in den meisten Fällen nicht mehr ermitteln, weil die kontaminierten Lebensmittel bereits aufgegessen wurden. Die stichprobenartigen Untersuchungen des LUA von rohem Fleisch und Eiern aus dem Handel zeigen aber, dass ein gewisser Prozentsatz der Waren natürlicherweise mit Bakterien belastet ist. Campylobacter-Bakterien sind vor allem in Geflügelfleisch nachweisbar, hier ist etwa jede vierte Probe belastet. Salmonellen fanden sich in rund drei Prozent der untersuchten Fleisch- und Eiprodukte.

Jedes Jahr ziehen sich tausende Rheinland-Pfälzer eine Durchfallerkrankung zu. Als Hauptinfektionsquelle gelten mit Bakterien belastete Lebensmittel. Dabei haben Campylobacter mit 3.360 gemeldeten Fällen in 2008 den Salmonellen (2.600 Erkrankungen) mittlerweile den Rang abgelaufen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, da nicht bei jeder Durchfallerkrankung ein Arzt aufgesucht wird. (PD)
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