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10.01.2010 | 23:03 | Klimapolitik 

Kongo will mehr Geld für Klimaschutz

Goma/Kinshasa - Die Republik Kongo hat Deutschland aufgefordert, die Mittel für den Klimaschutz in dem waldreichen afrikanischen Land aufzustocken.

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(c) proplanta
Kongo habe mit Abstand das größte Regenwaldgebiet in Afrika und das zweitgrößte in der Welt, sagte Umweltminister José Endundo am Sonntag bei einem Besuch des deutschen Entwicklungsministers Dirk Niebel in einem Tropenwaldprojekt nahe der Provinzhauptstadt Goma. Sein Land könne dies keinesfalls alleine schultern. Beim Klimaschutz sei «ein Geben und Nehmen» notwendig, sagte Endundo.

Er wie Niebel äußerten sich kritisch zum Weltklimagipfel in Kopenhagen. Für die Nehmerländer und den Schutz des Regenwaldes habe das Treffen nur wenig gebracht. Die Frage des Klimaschutzes sei aber entscheidend für die Erde, sagte der kongolesische Minister. Niebel hatte zuvor bei einem Besuch eines Flüchtlingslagers nahe Goma die Regierung des Kongos aufgefordert, die Kampfhandlungen im Norden des zentralafrikanischen Landes zu stoppen. Kinshasa müsse einen Ausgleich zwischen den verfeindeten Parteien schaffen, damit die bis zu 200.000 Flüchtlinge im Land endlich in ihre Heimatdörfer zurückkehren könnten.

Kongos Staatspräsident Joseph Kabila will die Flüchtlingslager noch vor den Feierlichkeiten zur 50-jährigen Unabhängigkeit Mitte des Jahres schließen. Zudem verlangt er von der UN-Mission MONUC bis zu diesem Datum, einen Abzugsplan vorzulegen. MONUC sagte inzwischen zu, bis Mai einen solchen Plan erarbeiten zu wollen. Niebel insistierte mit Blick auf die Korruption in dem Land, die kongolesischen Autoritäten sollten die ausländische Hilfe nutzen, um mit Eigeninitiative die Infrastruktur wieder aufzubauen. Öffentliche Einnahmen wie Straßengebühren sollten tatsächlich auch wieder in die Straßen investiert werden. Endundo räumte ein, dass ein erheblicher Teil des Tropenholzes illegal eingeschlagen und verkauft werde. Die unübersichtlichen Zustände in dem immer wieder von Bürgerkriegen heimgesuchten Land verhindern ausländische Investitionen. Beide Minister waren sich einig, dass der Kongo gute Voraussetzungen für eine funktionierende Tourismusbranche habe. (dpa)
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