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17.07.2021 | 02:45 | Badewasserqualität 

Vibrionen-Gefahr in Ostsee

Kiel / Rostock - Trotz Belastung des Ostseewassers mit Bakterien bei Temperaturen von über 20 Grad sieht das Gesundheitsministerium keinen Grund für Einschränkungen des Badebetriebs.

Badewasserqualität
Ostsee mehr als 20 Grad warm - Sehr gute Badewasserqualität in MV - Weiter Vorsicht vor Vibrionen. (c) proplanta
Für Menschen ohne Vorerkrankungen, geschwächtes Immunsystem oder offene Wunden sei das Baden uneingeschränkt möglich, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitag. Es wird empfohlen, dass sich Betroffene von ihren Hausarzt beraten lassen, bevor sie Kontakt mit Ostseewasser haben.

«Bekannt ist, dass die Wassertemperaturen in der Ostsee sich derzeit oberhalb von 20 Grad Celsius bewegen, also der Temperatur, ab der sich Vibrionen vermehren können», sagte die Sprecherin. Das Erkrankungsrisiko sei neben der Vibrionen-Konzentration im Wasser maßgeblich von der gesundheitlichen Konstitution des Badegastes abhängig.

Vibrionen sind an der gesamten Ostseeküste bis in den baltischen Raum verbreitet. Auch an der Nordsee etwa in Flussmündungen kommen sie vor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums können diese Bakterien in sehr seltenen Fällen eine Infektion von Wunden verursachen.

Baden in Mecklenburg-Vorpommern



Das Baden in den Gewässern Mecklenburg-Vorpommerns ist aktuellen Untersuchungen zufolge uneingeschränkt möglich. Es liege an den etwa 500 ausgewiesenen Badestellen eine sehr gute Badewasserqualität vor, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Freitag berichtete. Da die Gewässer recht warm sind, seien allerdings an der Ostseeküste und den Boddengewässern Vibrionen festgestellt worden.

Diese Bakterien treten ab einer Wassertemperatur von etwa 20 Grad vermehrt auf und verursachen in sehr seltenen Fällen schwere Infektionen, wie Lagus-Chef Heiko Will sagte. Gefährdet seien Menschen mit chronischen Grundleiden oder einer Schwäche des Immunsystems sowie im höheren Alter.

«Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen haben, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben», betonte Will. In diesem Jahr seien noch keine Infektionen gemeldet worden - nach acht Fällen 2020. «Sterbefälle gab es im Vorjahr nicht», sagte der Lagus-Chef.
dpa
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