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22.03.2024 | 05:41 | Ostseeschutz 

Goldschmidt sieht Vorreiterrolle beim Schutz der Ostsee

Kiel - Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt sieht das Land mit dem Aktionsplan zum Ostseeschutz in einer Vorreiterrolle.

Ostseeschutz
Ruhezonen für junge Fische und Schweinswale: Umweltminister Goldschmidt rechnet mit politischer Strahlkraft des Aktionsplans zum Ostseeschutz. (c) proplanta
Das Konzept werde politische Strahlkraft entfalten, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Landtag in Kiel. Noch gebe es kaum Ruhezonen für Rastvögel, Schweinswale und Jungfische. Ziel sei es, die Kehrtwende zu schaffen. «Die Ostsee wird profitieren, der Schweinswal wird profitieren», sagte Goldschmidt. Innerhalb der Schutzgebiete gebe es künftig keine Stellnetzfischerei, in denen sich ein Schweinswal verheddern könne. «Wir geben ihm auf einem Achtel der Ostsee Rückzugs- und Ruheräume.»

Schwarz-Grün verfolge einen integrierten Ansatz, der die Bewahrung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen und die Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel in den Vordergrund stelle. «Wir brauchen für alles intakte marine Ökosysteme.» Ziel sei eine Reduktion der Schadstoffeinträge in das Meer, sagte Goldschmidt. Davon würden Seegraswiesen profitieren, die eine Alternative zum großflächigen Einsatz von der umstrittenen CCS-Technik (Carbon Capture and Storage) zur Speicherung von Kohlendioxid im Untergrund. «Es wird allein nicht reichen, aber einen großen Beitrag leisten.»

Die Integrierte Station, eine Zentrale für den Ostsee-Naturschutz, soll nicht nur koordinieren, sondern auch aufpassen, dass die neuen Regeln eingehalten werden. «Die Nährstoffe, die wir hier nicht einleiten, kommen der Ostsee in Gänze zugute», sagte Goldschmidt. Am Dienstag hatten Goldschmidt und Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach monatelanger und zum Teil scharf geführter öffentlicher Auseinandersetzung ihr Schutzkonzept vorgestellt. Einen Nationalpark Ostsee, den die Grünen favorisiert hatten, wird dazu allerdings nicht eingerichtet.

Künftig sollen 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee und damit deutlich mehr als bisher unter strengem Schutz stehen. Auf die Landwirte im Einzugsgebiet kommen Einschränkungen zu. Sie sollen die Einträge von Stickstoff und Phosphat bis zum Jahr 2030 um 10 Prozent und bis 2035 um 20 Prozent im Vergleich zu heute reduzieren. Der schlechte ökologische Zustand des Meeres ist zum Teil auf zu hohe Nährstoffeinträge vor allem aus der Landwirtschaft zurückzuführen.
Die Ostsee leidet in der Folge unter Sauerstoffmangel.

Die neuen Schutzgebiete umfassen knapp acht Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee. Sie sollen westlich der Insel Fehmarn, in der südlichen Hohwachter Bucht und zwischen der Schleimündung und Gelting eingerichtet werden. Die bisherigen Natura2000-Flächen mit 4,5 Prozent der Ostseefläche erhalten einen strengeren Schutzstatus. Sie liegen bei der Sagasbank südlich von Fehmarn, beim Stoller Grund östlich der Eckernförder Bucht und in der Geltinger Bucht.
dpa
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