Eingeladen hatten Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und der Landesbauernverband Brandenburg e. V. um ihr Projekt vorzustellen. Mit den Gästen aus Wissenschaft, Beratung und Praxis wurden die weiteren Projektschritte gemeinsam diskutiert.
Unter Wasser stehende
Winterungen im Frühling, vertrocknete Maisbestände in den Sommermonaten, Staubstürme im Herbst, – sehen so die Äcker Brandenburgs in der Zukunft immer öfter aus? Starkregen, Stürme, lange Trockenperioden aber auch zunehmend längere Vegetationszeiten sind die Herausforderungen durch den
Klimawandel an die landwirtschaftlichen Betriebe in Brandenburg.
Was können Landwirte zusammen mit Wissenschaftlern tun, um die durch den Klimawandel bedingten Produktionsrisiken zu minimieren? Wo besteht Forschungsbedarf und welche Anpassungsstrategien sind in der Praxis umsetzbar? Welche Rolle spielt dabei die Politik? Welche Stärken und Chancen aber auch welche Schwächen und Risiken sehen Wissenschaftler und Landwirte? Diese Fragen wurden mittels SWOT – Analyse am Dienstag veranschaulicht und damit die Verständnisgrundlage für die kommende Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Teilprojekt geschaffen.
Wissenschaftler zeigten in Vorträgen den Landwirten zum einen die möglichen Schäden durch den Klimawandel und zum anderen zu erprobende Anpassungsstrategien auf. Diese umfassen die Gesamtheit ackerbaulicher Maßnahmen, von den Bestell- und Bodenbearbeitungsverfahren, des Düngungsregimes, des Pflanzenschutzmanagement bis hin zur Fruchtfolgegestaltung, die fundierte Kenntnisse über ihre Wirkungen im System Boden/Pflanze unter Praxisbedingungen erfordern. Hier besteht noch großer Forschungsbedarf.
Ob nun die Landwirte eine reduzierte
Bodenbearbeitung – wie sie von Prof. Dr. Frank Ellmer (Humboldt Universität Berlin) auf Grundlage langjähriger Versuchsergebnisse präferiert wurde, oder der
Direktsaat, die von Christoph Felgentreu, (Deutsche Saatveredlung AG), vorgestellt wurde, den Vorzug geben, hängt letztendlich von verschiedenen betriebsexternen wie auch –internen Einflussgrößen ab. Dazu gehören agrarpolitische Rahmenbedingungen, internationale Entwicklung der Märkte, die natürlichen Standortbedingungen, Betriebsgröße, ökonomische Zwängen, die technische Ausstattung der Betriebe sowie die Experimentierfreudigkeit und Risikobereitschaft der Betriebsleiter.
Deshalb werden notwendige auf die konkrete Betriebssituation zugeschnittene Entscheidungshilfen wie auch wissenschaftlich fundierte – in der Praxis erprobte klimaflexible Anbausysteme zusammen mit Brandenburger Landwirten durch das Projekt entwickelt. (zalf)