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16.04.2013 | 11:17 | Sauenhaltung 

Sauenhalter unter Druck

Hannover - Die Sauen haltenden Landwirte sehen sich in einem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld.

Sauenhaltung
(c) proplanta
Als eine Ursache nennen sie immer höhere Auflagen für die Haltung und beim Bau neuer Ställe. Diese Einschätzung wurde jetzt bei einer Sitzung des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen deutlich. Ein Beleg dafür ist auch die äußerst geringe Investitionsneigung der Sauenhalter zu neuen Ställen.

Experten sprechen bereits von einer „sehr dramatischen Entwicklung“ bei den knapp 2.900 Sauen haltenden Betrieben. Nach Beobachtung von Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehen in diesem Segment kontinuierlich Markanteile verloren: Bundesweit würden inzwischen jährlich elf Mio. Ferkel eingeführt, in erster Linie aus den Nachbarstaaten Dänemark und Niederlande. Nur noch drei von vier Ferkeln werden in Deutschland geboren.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe dürfe nicht weiter geschwächt werden, um eine möglichst große Zahl Sauen haltender Betriebe zu erhalten, fordert daher der Arbeitskreis. Darüber hinaus macht er sich für eine transparente Herkunftskennzeichnung für Schweinefleisch stark, ähnlich der DDD-Kennzeichnung im Geflügelbereich. Für Schweinefleisch sei eine 5-D Kennzeichnung vorstellbar, die einzelnen „D“ stehen für Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland. Eine solche Kennzeichnung könnte die heimischen Ferkelerzeuger stärken und komme den von vielen Seiten erhobenen Forderungen nach Transparenz und regionaler Herkunft nach.

Als „absolut unbefriedigend“ bezeichnen die Sauenhalter die Vermarktung der ausscheidenden Sauen. Der Landwirt erlöst für ein Kilogramm Sauenfleisch rund 1,10 Euro, der Verkaufspreis beispielsweise für Teewurst liegt im Sonderangebot bei 1,30 Euro – und zwar je 100 Gramm! Hier muss der Anteil der Sauenhalter in der gesamten Wertschöpfung deutlich steigen, argumentieren die Mitglieder des Arbeitskreises. Der Landwirt dürfe nicht mit weniger als einem Zehntel des Verkaufserlöses vom Endprodukt abgespeist werden. (LPD)
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Kommentare 
Antonietta schrieb am 16.04.2013 21:41 Uhrzustimmen(45) widersprechen(38)
Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 7–16 kg Getreide oder Sojabohnen. Dies kann ohne Übertreibung als die effektivste Form von Nahrungsmittelvernichtung bezeichnet werden. In den USA fressen die rund 8 Milliarden Schlachttiere 80% der Getreideernte. Bei den Sojabohnen dienen weltweit sogar 90% als Futtermittel. Rund ein Drittel des weltweit produzierten Getreides wird an Tiere verfüttert, um deren Fleisch zu essen. Würden z.B. die Amerikaner nur 10% weniger Fleisch essen, so könnte man mit dem dadurch eingesparten Getreide rund eine Milliarde Menschen vor dem Hungertod bewahren. Alle 3 Sekunden stirbt ein Kind an Unterernährung!!
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