Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.01.2018 | 07:52 | Produktionsbedingungen 

Öffentliche Einrichtungen sollten ausschließlich fairen Kaffee kochen

Berlin - Um fair gehandelten Lebensmitteln den Weg in Deutschland zu ebnen, muss die öffentliche Hand aus Sicht von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vorangehen.

Fairer Kaffee
Minister Müller: In Ämtern nur fair gehandelten Kaffee kochen. (c) proplanta
«Unsere Rathäuser, die Krankenhäuser, der öffentliche Dienst, auf den Polizeistationen - da sollte morgen umgestellt werden auf fairen Kaffee», forderte Müller am Freitag auf der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. «Sie können tausenden Familien vor Ort damit helfen.»

So genannte fair gehandelte Produkte, deren Anbieter besonderen Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern legen, bilden in Deutschland trotz starken Wachstums noch eine Marktnische. «Unser Luxus darf nicht der Hunger und die Armut der Menschen in Afrika sein», sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur.

Heute kauften die Deutschen zwar 50 Prozent fair gehandelten Kakao, beim Kaffee liege die Quote aber nur bei 10 Prozent, und bei Baumwolle stehe man noch am Anfang. «Ein Kilo Kaffee kostet bei uns zwischen acht und zehn Euro, bei den Menschen in Afrika bleiben davon 50 Cent. Das ist zu wenig», erklärte Müller.

Große Händler wie Rewe, Lidl und Aldi hätten aber erkannt, dass die Kunden fair gehandelte Produkte wollten. In fünf Jahren müssten 100 Prozent des Kakaos und 50 Prozent des Kaffees in Deutschland ein entsprechendes Siegel tragen, verlangte Müller.
dpa
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Zahlen zu fairem Konsum erheblich zu hoch schrieb am 30.01.2018 16:34 Uhrzustimmen(9) widersprechen(4)
Ich bezweifele sehr, dass die "die Deutschen 50 Prozent fair gehandelten Kakao" konsumieren. Der Anteil liegt höchstens im kleinen einstelligen Bereich. Woher kommt Ihre Zahl?

Bei Kaffee ist der Anteil mehr als 50 % niedriger.
"Doch obwohl auch der Absatz von fair gehandeltem Röstkaffee kontinuierlich wächst, liegt dessen Anteil am gesamten Markt nur bei 4,4 %."(Zahlen 2016, Quelle: https://www.forum-fairer-handel.de/fairer-handel/zahlen-fakten/)
cource schrieb am 21.01.2018 08:34 Uhrzustimmen(16) widersprechen(13)
fakenews, denn 1. ist kaffee ungesund und 2. könnten die bauern in den tropen anstatt kaffee, die wertvollsten/teuersten superfoodfrüchte anbauen und sich selbst mit gesunden obst und gemüse versorgen und 3. der kaffee dient nur für die schinder/selbstausbeuter als schinder-/leistungsdroge
  Weitere Artikel zum Thema

 Verbraucher griffen 2023 seltener zu Produkten mit Fairtrade-Siegel

 Mitgliedstaaten schlagen Alarm wegen entwaldungsfreier Lieferketten

 Gewerkschaften fordern EU-Regeln für Fleischindustrie

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Marktführer Tchibo erhöht Mitte April die Kaffeepreise

  Kommentierte Artikel

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen