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02.07.2019 | 09:33 | Regenwaldzerstörung 

Zunahme des globalen Palmöl-Anbaus erwartet

Berlin - Die Bundesregierung rechnet mit einer Ausweitung der globalen Palmöl-Produktion und befürchtet eine weitere Vernichtung von Regenwäldern.

Palmöl-Anbau
(c) proplanta
«Aufgrund der nahezu konkurrenzlosen Erträge wird das Interesse am Anbau von Palmöl eher noch zunehmen und sich auch in weiteren Ländern der Tropen ausweiten», heißt es in einer Antwort des Bundeslandwirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion. Das bislang unveröffentlichte Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Es sei wichtig, Anbaumethoden durchzusetzen, die keine Abholzung von Regenwäldern erforderten, so das Ministerium. Palmöl wird unter anderem genutzt, um Biodiesel, Lebensmittel und Tierfutter herzustellen.

Die Grünen fordern einen EU-weiten Importstopp für Palmöl, das auf früheren Regenwald-Flächen angebaut wurde. «Wir brauchen eindeutige Zertifikate über die ökologische und soziale Nachhaltigkeit des verwendeten Palmöls sowie volle Transparenz und Rückverfolgbarkeit in den Lieferketten», sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin und naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen, Steffi Lemke. Außerdem müsse die Bundesregierung eine Strategie dafür vorlegen, wie der Verbrauch von Palmöl insgesamt reduziert werden könne.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Importe von Palmöl nach Deutschland in den vergangenen zwei Jahren deutlich zurückgegangen. Wurden 2016 noch knapp 1,4 Millionen Tonnen eingeführt, waren es 2018 knapp 700.000 Tonnen. Das meiste Palmöl stammte dabei aus Indonesien, gefolgt von Honduras, Malaysia und Kolumbien. Laut einer von der Bundesregierung zitierten Studie eines Beratungsunternehmens wurde 2017 mehr als die Hälfte des Palmöls in Deutschland für die Produktion von Biodiesel genutzt.
dpa
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Kommentare 
trakifreund schrieb am 07.07.2019 18:20 Uhrzustimmen(0) widersprechen(1)
was die Bundesregierung alles befürchtet ???
Den Import von Palmöl kontigentieren, dann hört das Roden der Regenwälder auf, wenn sie das Öl nicht mehr verkaufen können.
Zacki schrieb am 05.07.2019 15:13 Uhrzustimmen(1) widersprechen(0)
Weis die Politik noch was Sie tut?
Nein, sperenzchen um die Posten, Kindergartenspiele mit Atomwaffen..
Die Teller Tank Diskussion hat den Biokraftstoff kaputt gemacht, die Regelungen dort wurden aber nie auf Kosmetik und Lebensmittelnutzung übertragen. Nur dort wo die Großen Ölinteressenten Angst hatten wurde ide Voraussetzung des Erhaltes von Regenwald und Feuchtbiotopen geprüft. Leider liebe Politiker, wieder mal völlig misslungen...
Leider lieber Verbraucher, Wein trinken, Wasser predigen...
Leider liebe Kirche, Entwicklungshilfegelder vernichtet, und dann trotzdem nichts auf die Reihe gebracht?
wefra schrieb am 03.07.2019 10:00 Uhrzustimmen(6) widersprechen(1)
Erst sorgen die Grünen dafür, dass der Rapsanbau in Deutschland der Garaus gemacht wird und dann wird gejammert, wenn dies durch den Anbau von Ölpalmen ersetzt wird,
Thomas Werner schrieb am 02.07.2019 15:56 Uhrzustimmen(3) widersprechen(1)
Den Rest der Welt juckt es leider gar nicht. Wir kaufen dem Milliardenvolk Indien zum Beispiel die Sheabutter weg, diese decken sich mit Palmöl ein. Nachhaltigkeit ist dort ein Fremdwort.
Hier sind Gesetzgeber und vor allem der Einzelhandel gefordert. Statt Zertifikaten Zölle, statt Preisdrückerei ein Leben und leben lassen.
Und der Konsument darf sich schon mal von ein paar liebgewonnenen Produkten verabschieden. Nicht alles funktioniert ohne Palm.
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