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29.01.2020 | 11:26 | Grundwasserschutz 

Nitrat-Problem lässt sich nicht wegmessen

Berlin - Im Streit um die Lage der deutschen Bauern beharrt Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf Vorgaben für den Schutz von Insekten und des Grundwassers vor zu viel Dünger.

Nitrat-Problem
(c) proplanta
«Die Länder können gerne ihre Messstellen überprüfen», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf Forderungen aus der Union. «Sie könnten auch noch mehr Messstellen einrichten, gar kein Problem. Aber es ist vollkommen klar: Wir können das Problem nicht wegmessen.»

Auf Druck der EU verschärft die Bundesregierung das Düngerecht, Bauern sehen sich in ihrer Existenz bedroht. Auch das Agrarpaket, zu dem das Insektenschutz-Programm gehört, hat viele Bauern verärgert. Das Thema soll an diesem Mittwoch im Koalitionsausschuss von Union und SPD besprochen werden. Vor allem die CSU fordert eine Reaktion auf Proteste tausender Bauern.

«Das Aktionsprogramm Insektenschutz ist Beschlusslage der Bundesregierung und gilt», sagte Schulze der dpa. Es gehe darin nicht nur um bessere Lebensgrundlagen für Insekten in der Landwirtschaft, sondern zum Beispiel auch um Lichtverschmutzung in den Städten. «Gerade Landwirte haben doch ein Interesse daran, dass es auch in Zukunft Pflanzen-Bestäuber gibt.» Die gesetzliche Umsetzung des Aktionsprogramms ist in Arbeit.

Bei den Protesten der vergangenen Wochen habe sie «sehr differenzierte Aussagen» dazu wahrgenommen, sagte Schulze. Es gehe etwa darum, was genau von den Bauern verlangt werde und wie man ihnen das finanziere. «Ich bin fest davon überzeugt, dass die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union sich verändern muss. Die EU braucht einen Green Deal auch für die Landwirtschaft.»
dpa
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Kommentare 
Ulikum schrieb am 31.01.2020 15:07 Uhrzustimmen(4) widersprechen(0)
"Wir können das Problem nicht wegmessen."

Ja und das ist auch gut so, aber ein aussagekräftiges Meßstellennetz und die richtige Zuordnung (Grünland, Ackerland, Gemüsse, Weinbau, Siedlungen und wie in der Lüneburger Heide natürlicheGegebenheiten) damit wären die meisten Landwirte schon zufrieden. In den Bereichen wo dann noch die Grenzwerte durch landwirtschaftliche Einflüsse überschritten sind sollte man Maßnahmen ergreifen aber bitte nicht mit der Gießkanne.
Karl am Acker schrieb am 29.01.2020 19:59 Uhrzustimmen(13) widersprechen(1)
«Wir können das Problem nicht wegmessen.» Frau Schulze hat die grundlegende Problematik und die Inhalte der Proteste nicht verstanden. Und zwar ganz und gar nicht. Das man aber ein aussagekräfziges Meßstellennetz hat ist aber Voraussetzung für ein vernünftiges Handeln. Kein Bauer verlangt seine Flächen überdüngen zu dürfen. Da passt die Meldung von heute, daß laut Gutachten 2/3 aller Meßstellen in NRW mangelbehaftet sind. Oberstes Gebot ist nun eine Bestandsanalyse. Und dann vernünftiges Handeln.
«Gerade Landwirte haben doch ein Interesse daran, dass es auch in Zukunft Pflanzen-Bestäuber gibt.» Ja, genau. Bauern wissen um die Notwendigkeit von Bestäuberinsekten, eine Belehrung der Fachleute, wie es Landwirte sind, hierüber ist nun wirklich nicht erforderlich, sondern lediglich besserwisserisch. Gruß
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