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18.02.2020 | 04:23 | Wölfe in Niedersachsen 

Jäger setzen bei Wolfsabschuss auf Anonymität

Hannover - Die Jäger in Niedersachsen wollen nur anonym beim Abschuss von auffälligen Wölfen helfen.

Wolfsmanagement
Jäger wollen nur anonym beim Abschuss von Wölfen helfen. (c) proplanta
«Wir Jäger reißen uns nicht darum», sagte der Präsident der niedersächsischen Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Dem Schützen müsse erlaubt werden, das getötete Tier anonym am Rand einer viel befahrenen Straße abzulegen und wegzufahren.

Hintergrund sei der Schutz des betreffenden Jägers und seiner Angehörigen angesichts der Radikalisierung von Teilen der Tierrechtlerszene. Über die Forderung der Landesjägerschaft hatte zuerst NDR 1 Niedersachsen berichtet.   

Der Abschuss von Wölfen wird bundesweit erleichtert. Dafür gab der Bundesrat am vergangenen Freitag grünes Licht. Das neue Gesetz muss noch im Bundesgesetzblatt verkündet werden und soll einen Tag später in Kraft treten. Das Umweltministerium in Hannover arbeitet derzeit an einer niedersächsischen Wolfsverordnung mit Ausführungsbestimmungen.

Vor vier Jahren war zum ersten Mal in Niedersachsen ein Wolf mit behördlicher Genehmigung geschossen worden, weil er Menschen zu nahe kam. Damals sei auch die Anonymität des Schützen gewahrt worden, sagte Dammann-Tamke.

Unterdessen kritisierte der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen die Gesetzesänderung scharf. Das neue Gesetz sei europarechtswidrig und behindere effektives Wolfsmanagement, erklärten die Naturschützer.

«Abschuss und die Forderung nach wolfsfreien Zonen helfen niemandem, vor allem nicht den Weidetierhaltern», sagte der Leiter des Nabu-Projekts «Herdenschutz Niedersachsen», Peter Schütte.

«Im Gegenteil: Die Zerstörung der sozialen Struktur eines Wolfsrudels bringt noch mehr Probleme und Risse und erspart den Tierhaltern nicht die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen.»
dpa/lni
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Kommentare 
peter heim schrieb am 14.04.2020 22:28 Uhrzustimmen(4) widersprechen(4)
Alle Tierhalter und nicht nur einige, sollten in spe den größt möglichen Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf usw. praktizieren.
Dazu bedarf es einer besseren finanziellen Ausstattung der Tierhalter.
Doch scheinbar ist dies in der niedersächsischen Politik und schon gar nicht von den Schießern, wir reden wohlgemerkt von Hobbyjägern, Leute die privat eine Jägerprüfung abgelegt haben so gewollt.
Ne in so einem Land kann ich nicht mehr beruhigt Urlaub machen.
In der Wald und Flur unterwegs sein, immer Angst haben zu müssen einem Schwachkopf mit der Waffe zu begegnen.
Gibt besseres.
Nur schade für ein so tolles Tier wie den Wolf, er ist diesem Schwachsinn schutzlos ausgeliefert.
Hubsi schrieb am 28.02.2020 19:49 Uhrzustimmen(9) widersprechen(7)
Wer einen Wolf schiesst, soll auch dazu Stehen.

Es wird ja nur sonst nur legalisert was heute schon Praxis ist, schiessen und schweigen.
Rotkäppchen schrieb am 19.02.2020 11:42 Uhrzustimmen(10) widersprechen(7)
warnt.
Diese Regierung hilft ihnen nicht, wenn sie dadurch in Schwierigkeiten kommen.
Ganz bestimmt nicht, wenn es um den Wolf geht.
Hat die Landes/Bundesregierung hier schon eine Ausage zu Gunsten des Herrn gemacht?
https://www.topagrar.com/jagd-und-wald/news/wolf-erlegt-staatsanwaltschaft-prueft-prozess-gegen-jaeger-11977909.html
Die Gleichgültigkeit zeigte sich auch in der Vergangenheit zu Menschen
die Gutes taten.
"Doch Einsichten und Appelle von Gewesenen in Deutschland werden nicht helfen, so lange sich die aktuelle Bundesregierung den Fall nicht zu Eigen macht."
Aus:
https://www.deutschlandfunk.de/petition-fuer-whistleblower-massives-unrecht-gegen-assange.720.de.html?dram:article_id=469721
Auch im Fall von Edward Snowden oder der erfolgreichsten Steuerhinterzieher Eingreiftruppe, keine Hilfe der Bundesregierung, teilweise das Gegenteil.
"Das Land Hessen entlässt seine besten Beamten, erklärt erfolgreiche Steuerfahnder für verrückt. Weil sie Millionen hinterzogener Steuern von den Falschen zurückholten?"
Aus:
https://www.fr.de/ueber-uns/kontrolle-unerwuenscht-11708525.html

Auch die Umsetzung der EU Richtlinie zum Schutz von Whistleblower verhindert die deutsche Regierung im eigenen Land.
https://www.eqs.com/de/loesungen/produkte/hinweisgebersystem/eu-whistleblower-schutz/
"Barley hat kein Herz für Whistleblower: Justizministerium blockiert EU-Gesetz"
Aus:
https://netzpolitik.org/2019/barley-hat-kein-herz-fuer-whistleblower-justizministerium-blockiert-eu-gesetz/
Ulikum schrieb am 18.02.2020 09:14 Uhrzustimmen(14) widersprechen(14)
"Dem Schützen müsse erlaubt werden, das getötete Tier anonym am Rand einer viel befahrenen Straße abzulegen und wegzufahren."

Nein dem Schützen muss Anonymität gesetzlich zugesichert werden.

Nach FFH Richtlinie könnte der Schutz längst aufgehoben werden. Bei Isolierter Lage (z.B. Helgoland) wären 1000 geschlechtsreife Tiere notwendig. Da die Wölfe in Deutschland ja die Möglichkeit haben sich über die noch offenen Grenzen auszutauschen würden 250 Tiere reichen.
Jetzt stellt sich mir die Frage warum meldet das zuständige Bundesamt nur (in den Jahren bis 2018) 133 geschlechtsreife Tiere nach Brüssel? Vergleiche ich das mit dem Nitrat Messstellen in Deutschland und schaue welches Ministerium dahinter steht dann stellt sich mir die Frage ob das ganze nicht System hat. Aber nur ein Narr der böses dabei denkt.
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