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06.08.2020 | 10:35 | Lucas Stiftung 

Stiftung von Aldi-Erbe kauft Agrarbetrieb des Ex-Bauernpräsidenten Kliem

Bad Langensalza - Thüringens früherer Bauernpräsident Klaus Kliem hat seine Agrargesellschaft einer privaten Stiftung des Aldi-Erben Theo Albrecht Junior verkauft.

Aldi-Erbe Lucas Stiftung
(c) proplanta
Wie der Unternehmenssprecher von Aldi-Nord, Florian Scholbeck, MDR THÜRINGEN bestätigte, übernimmt die Boscor Land- und Forstwirtschafts GmbH die ADIB in Bad Langensalza. Boscor gehört zur Lucas Stiftung des Aldi Erben Theo Albrecht Junior. Mit einer bewirtschafteten Fläche von rund 6.000 Hektar ist dies die größte Übernahme eines Agrarbetriebes in Thüringen. Nach MDR-Informationen hat das Geschäft ein Volumen von rund 40 Millionen Euro - darin enthalten ist auch die Übernahme von Altschulden in Millionenhöhe.

Die ADIB bewirtschaftet rund um Bad Langensalza rund  4.000 Hektar Fläche, davon 1.500 Hektar im Eigenbesitz. Ebenfalls zur ADIB gehörte die Dröbitschauer Agrargesellschaft in Ostthüringen mit 1.800 Hektar. Alle rund 60 Gesellschafter der ADIB haben dem Verkauf zugestimmt. Klaus Kliem, der 22 Jahre den Thüringer Bauernverband führte und dessen Ehrenpräsident ist, hatte an der ADIB einen Gesellschafteranteil von 52 Prozent. Auf Anfrage teilte Kliem mit, man habe sich für den Verkauf an einen finanzstarken Käufer entschieden, um den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

Der Aldi Nord-Sprecher sagte MDR THÜRINGEN es gehe der Lucas Stiftung von Aldi um eine Investition für die nächsten Generationen. Man wolle boden- und ressourcenschonend wirtschaften und auch die Arbeitsplätze sichern. Mit dem Verkauf kommen die Gesellschafter der ADIB einem von der Landesregierung geplanten Agrarstrukturgesetz zuvor, das den Kauf großer landwirtschaftlicher Flächen durch nichtlandwirtschaftliche Investoren erschweren soll. Die Lucas Stiftung besitzt weitere landwirtschaftliche Betriebe. Unter anderem kaufte die Stiftung bereits im letzten Jahr die Geithainer Landwirtschaftsgesellschaft in Sachsen - ebenfalls von der ADIB.
MDR
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 06.08.2020 13:33 Uhrzustimmen(39) widersprechen(1)
Wenn Milliardäre eloquent wortreich ihre wahren knallharten ökonomischen Bestrebungen unter dem Deckmantel der Philanthropie zu verbergen suchen, indem sie von einer wohlüberlegt weitreichenden, zukunftsgeprägten Mitmenschenliebe schwurbeln, sollten wirklich alle Alarmglocken äußerst schrill zu läuten beginnen.

Diese schon hinterhältige „Freßwut“ ist beileibe noch nicht gestillt - das süße Gift der Krumen-Rendite will kategorisch kanalisiert bleiben, damit es nicht unnütz auf Bauernkonten verweilen muss...!

Viele wissen‘s - keiner legt hier allerdings auch fernerhin den Finger in heftig blutende Bauernwunden!

..."Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe." (Wilhelm Busch)
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